Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
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Kartenzahlung im Vorbeigehen

Sparkassen in der Region starten ein Pilotprojekt für ein kontaktloses System. Die Kunden erhalten neue EC-Karten.

Düsseldorf. Die Sparkassen verstärken ihr Engagement beim kontaktlosen Bezahlen mit der EC-Karte massiv. Das derzeit in der Region Hannover laufende Girogo-Pilotprojekt soll noch in der ersten Jahreshälfte auf drei weitere Gebiete ausgeweitet werden: Rhein-Ruhr, Rhein-Main sowie Hamburg. In der Region nehmen unter anderem die Sparkassen aus Krefeld, Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss, Köln und Leverkusen teil. Wuppertal wird zunächst nicht dabei sein.

Die Kunden werden nach und nach neue EC-Karten erhalten, auf denen Chips für die Nahfeldkommunikation (NFC) installiert sind. Hält ein Kunde seine Karte im Geschäft im Abstand von mindestens drei Zentimetern vor ein entsprechendes Lesegerät, werden seine Daten abgerufen, und der Zahlbetrag wird automatisch abgebucht. Das funktioniert allerdings nur bei Beträgen bis 20 Euro. Alle Summen, die darüber liegen, müssen auch weiterhin mit Geheimnummer oder Unterschrift bestätigt werden.

Händler und Kunden sollen gleichermaßen davon profitieren, dass der Bezahlvorgang — insbesondere bei kleinen Beträgen — dank des Systems beschleunigt wird und Warteschlangen reduziert werden. „Das Bezahlen mit Girogo dauert nicht länger als ein Wimpernschlag“, sagt Heinz-Peter Heggen von der Sparkasse Krefeld, die im Rheinland bei der Einführung des Systems eine Vorreiterrolle übernommen hat. Bereits seit 2011 werden an die Kunden EC-Karten für das kontaktlose Bezahlen ausgegeben.

Für Händler sei eine Anschaffung von Lesegeräten allerdings nur interessant, wenn möglichst viele ihrer Kunden über die neuen EC-Karten verfügen und diese auch einsetzen. „Das wird kein Selbstläufer“, sagt Heggen. In Krefeld existieren bereits 120 Geschäfte, die Girogo akzeptieren. Dazu gehören etwa Supermärkte, Bäcker, Metzger und Tankstellen. Doch das reiche noch nicht aus, um aus Girogo ein Massenzahlsystem zu machen.

Grundsätzlich bewertet Heggen das System aber als erfolgversprechend. Im Leverkusener Fußball-Stadion hätten die Verkaufsstände für Wurst und Getränke ihren Umsatz nach Einführung von Girogo um 70 bis 80 Prozent steigern können. Heggen: „In den Halbzeitpausen können nun deutlich mehr Kunden bedient werden als vorher.“

Kritiker verweisen allerdings darauf, dass das Bezahlsystem Gefahren birgt, weil Betrüger die Daten problemlos mit einem Lesegerät auswerten können. Ein Angreifer muss sich der Karte dazu allerdings bis auf drei Zentimeter nähern.

Zudem benötigt er eine Händler-Karte, die mit einem deutschen Girokonto verknüpft sein muss, um an das Geld auf der EC-Karte zu gelangen. „Das ist zwar technisch alles möglich, aber praktisch doch sehr unwahrscheinlich“, erklärt Heggen. Zumal der große Aufwand kaum in einem Verhältnis zu einer maximalen Beute von 20 Euro stehe.

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