Fitness Kampf um den Schweiß

McFit drängt mit einer neuen Discountkette auf den Markt. Angebote könnten sich weiter spezialisieren.

Fitness: Kampf um den Schweiß
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Düsseldorf. Hochmotivierte Trainer, modernste Sportgeräte und Kurse, die jeden Teilnehmer an seine Grenzen bringen — Fitnessstudios versuchen mit verschiedenen Angeboten, neue Mitglieder zu locken. Der Markt ist hart umkämpft. Nach Angaben des Deutschen Sportstudio Verbands (DSSV) trainieren in 8026 Anlagen in Deutschland neun Millionen Mitglieder. Die Branche macht einen Umsatz von 4,55 Milliarden Euro.

Auch in der Region konkurrieren mehrere Ketten und unzählige kleinere Studios um die sportlichen Kunden. Jedes fünfte Fitnessstudio befindet sich in Nordrhein-Westfalen, mehr als zwei Millionen Menschen trainieren hier. „Auf dem Fitnessmarkt in NRW herrscht ein besonders großer Wettbewerb“, erklärt DSSV-Sprecher Dustin Tusch. Das läge vor allem an überdurchschnittlich vielen Discountern, die den Wettbewerb entsprechend erhöhen. Die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio gibt es ab 15 Euro im Monat. Mit persönlichem Trainer und Zusatzangeboten sind preislich nach oben keine Grenzen gesetzt.

Jetzt greift der Marktführer McFit mit einer neuen Discountkette an. Bei „High5“ kann man ab einem Einstiegspreis von 9,90 Euro pro Monat trainieren. Bis zum Jahresende soll es in Deutschland und Österreich insgesamt 30 High5-Studios geben. „Die Mitglieder profitieren von dem derzeit günstigsten Preis im Fitnesssegment“, erklärt Unternehmenssprecher und Moderator Pierre Geisensetter — Pumpen zum Dumpingpreis.

Auch die Fitness-Kette Mrs. Sporty will in der Region weitere Filialen eröffnen. Gründerin Valerie Bönström (siehe rechts) fürchtet sich nicht vor günstigeren Konkurrenten: „Ich finde das gar nicht so schlecht. Je weiter die Preisspanne geht, desto weiter spezialisiert sich der Markt.“

Der Markt reagiert mit passgenauen Angeboten, die sich nicht an jeden Sportler richten. Bei Mrs. Sporty werden Frauen beim Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitstraining von einem eigenen Coach begleitet. Der erste Monat kostet 29,90 Euro, danach wird es teurer.

Bönström sieht ihr Angebot als Boutique-Club mit einer speziellen Zielgruppe. Studios wie ihre lägen im Trend: „In den USA sprießen ständig neue Clubs mit immer neuen Konzepten aus dem Boden und alle haben eine Chance.“ Je nach Angebot variierten die Preise: „Es gibt Clubs für umgerechnet zehn und für 120 Euro im Monat, die unterschiedliche Kunden ansprechen.“

Wie wichtig ein gutes Konzept ist, betont auch Jörg Krämer, Sprecher der Fitnesskette Health City: „Der Markt ist schon sehr erschlossen. Ich glaube nicht, dass es hier schwieriger ist, als in anderen Ballungsgebieten, aber wenn man sich nicht klar positioniert, wird es eng.“ Health City biete zudem mit Workshops und Ernährungskursen Angebote, mit denen Discounter nicht mithalten könnten.

Jörg Krämer blickt erwartungsfroh in die Zukunft: „Da entwickelt sich einiges, das ist spannend. Der deutsche Markt hat noch ein enormes Potenzial.“

Valerie Bönström schließt sich dem an. Sie schätzt, dass sich der Markt auch in Zukunft noch weiter spezialisiert: „Das ist eine normale Entwicklung. Die deutsche Fitnessbranche ist schon sehr ausgereift, aber mit guten Konzepten kann man sich durchsetzen.“

dssv.de

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