Inkontinenz kann geheilt werden

Beckenbodentraining ist eine sinnvolle Therapie.

Düsseldorf. Inkontinenz-Erkrankte haben häufig einen langen Leidensweg hinter sich: Sie trauen sich aus Scham nicht zum Arzt oder werden nicht richtig therapiert. Folglich standen die Telefone bei unserer Telefonaktion nicht still und die vier Experten hatten keine ruhige Minute. Hier nochmals die häufigsten Fragen und Antworten zusammengefasst:

Als allerersten Schritt sollte der Erkrankte zwei bis drei Tage ein Blasentagebuch schreiben. Dort sollte er festhalten, wie häufig er die Toiletten aufsuchen muss. Und zudem sollte er die Menge der Getränke, die er zu sich nimmt, notieren. Mit diesen Aufzeichnungen geht der Patient zum Facharzt. Dieser kann durch die Aufzeichnungen die Symptome besser erkennen und eine genaue Diagnose stellen.

Es gibt mehrere Formen der Blasen-Inkontinenz. Aber bei allen Erkrankungen hilft Physiotherapie in Form von Beckenbodentraining. Der Patient sollte die entsprechenden Übungen mit professioneller Anleitung lernen. Diese muss er später sein Leben lang täglich wiederholen. Nur dann ist der Erfolg dauerhaft. Der Erkrankte kann sich bei seiner Krankenkasse nach der Adresse eines zertifizierten Physiotherapeuten erkundigen.

Vor allem bei der Belastungsinkontinenz wird ein operativer Eingriff empfohlen. Es besteht eine 80-prozentige Heilungschance. Bei den meisten Blasenerkrankungen helfen den Patienten aber schon gezieltes Training und eine Verhaltenstherapie.

In der Regel wird bei solchen Fällen eine konservative Therapie empfohlen. Sprich der Patient sollte mit Schließmuskeltraining beginnen. Zudem kann man die Elektrostimulation einsetzen. Bei dieser Reizstrom-Therapie wird mittels Impulsen der Beckenbodenmuskel stimuliert. Sollten diese Therapie-Methoden nicht helfen, kann man noch operieren. Dem Patienten wird ein Schrittmacher für den Schließmuskel eingesetzt.

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