Heizkosten steigen extrem an

Taxiunternehmer und Bäderbetriebe profitieren hingegen.

Düsseldorf. Der strenge Winter mit dem seit fast zwei Monaten andauernden Dauerfrost und Temperaturen bis zu minus 15 Grad sorgt dafür, dass die Heizungen an Rhein und Ruhr auf Hochtouren arbeiten. Auch nachts lassen viele Haus- und Wohnungsbesitzer ihre Heizkörper aufgedreht, damit die Räume morgens nicht völlig ausgekühlt sind.

Der Deutsche Mieterbund hat jetzt eine Schätzung vorgelegt, nach der die lange Frostperiode die Heizkosten im Vergleich zum vergangenen Winter deutlich nach oben treibt. Der Grund ist die Temperatur im Januar. Sie lag im Durchschnitt bei 3,7 Grad unter null, während sie normalerweise im Schnitt der letzten vier Jahre bei minus 0,5 Grad lag.

Hochgerechnet auf die Kern-Winterzeit von Mitte Dezember bis Mitte Februar führt das laut Mieterbund zu Heiz-Mehrkosten bis zu 40Euro. Um Heizkosten zu sparen, empfiehlt der Mieterbund für den Wohnbereich eine Temperatur zwischen 18 und 20 Grad. Wobei jedes Grad weniger sechs Prozent Heizkosten spart. Zudem sollten Vorhänge über einer Heizung nur halbhoch hängen, damit Wärme nicht hinter dem Stoff verloren geht. Nachts empfehlen Experten die Heizung nicht ganz abzuschalten, sondern auf Stufe 2 zu stellen.

Während viele von dem eisigen Winter inzwischen genug haben, gibt es andere, die sich über die Kälte richtig freuen. "Sobald Schnee angesagt ist, bestellen die Kunden bei uns deutlich mehr Taxen", sagt Magdalena Rüßeler von der Taxigenossenschaft Düsseldorf. Und Taxiunternehmer Wilhelm Breuer vermutet, dass er mit seinen Wagen in der Landeshauptstadt wegen des Schneewetters "rund zehn Prozent mehr Gewinn" gemacht hat.

Umsatz bringt alles, was mit Wärme zu tun hat. "Im Vergleich zu den vergangenen Wintern haben wir rund drei Prozent mehr Besucher in den Bädern und Saunen", sagt Ralf Merzig von der Düsseldorfer Bädergesellschaft. "Viele wollen sich bei uns einfach mal wieder richtig aufwärmen."

Auch die Cafés berichten, dass sie weitaus mehr Kunden haben als sonst in einem Februar. Besonders Heißgetränke zum Mitnehmen seien der Renner. Positive Zahlen legt zudem der Deutsche Sportfachhandel vor. Allein die Umsätze mit Wintersportartikeln seien im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent geklettert.

Die eisglatten Straßen rufen aber auch Geschäftemacher auf den Plan. So bot ein Unternehmen der Stadt Wuppertal kürzlich Streusalz zum Preis von 220 Euro pro Tonne an. Im Schnitt liegt der Preis gerade bei 60 Euro. Daher lehnte die Stadt ab. Man lasse sich nicht über den Tisch ziehen, hieß es.

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