Hausdämmung: Dünne Wände ohne Wärmeverlust

Baustoffe wie Ziegel oder vier Zentimeter breite Elemente sollen helfen.

München. Bauherren können in Zukunft auf neue Baustoffe setzen, die den Heizenergieverbrauch eines Hauses erheblich senken.

Einige Baustoff-Hersteller bieten mittlerweile Bausteine an, mit denen gut wärmeisolierte Mauern einschalig ohne zusätzliche Dämmschichten errichtet werden können. Einschalige, so genannte monolithische Wände lassen sich kostengünstig herstellen. Durch die dünnere Konstruktion der Wände bleibt zudem mehr Wohnfläche.

Großes Augenmerk legen die Mauerwerkshersteller zudem auf Baustoffe, die möglichst wenig Energie nach außen leiten. Fachleute sprechen hier von der Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes, die mit Lambda bezeichnet und in Watt pro Meter mal Kelvin (W/mK) gemessen wird. Je kleiner der Lambda-Wert, desto besser dämmt der Baustoff.

Um einschalig zu bauen, hat der Firmenverbund "Mein Ziegelhaus" einen neuen Ziegel vorgestellt, der nach Ostern lieferbar sein wird. Seine Hohlräume sind nicht mit Luft, sondern mit Steinwolle gefüllt. "Der ThermoPlan MZ8 hat eine Wärmeleitzahl von Lambda 0,08 W/mK", erklärt Hans Peters, Geschäftsführer von "Mein Ziegelhaus". Energiesparhäuser ließen sich damit ohne zusätzliche Wärmeverbundsysteme verwirklichen.

Ebenfalls einen Wärmedämmwert von Lambda 0,08 W/mK hat der Poroton-T-8 von Wienerberger in Hannover. Mit ihm lassen sich nach Angaben des Herstellers Passivhäuser (Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses) in einschaliger Massivbauweise herstellen. Zur Wärmedämmung sind seine Kammern mit Perlit gefüllt, einem Granulatgestein. Der Poroton-T-8 ist schon im Handel.

Passivhäuser mit einschaligem Mauerwerk in vertretbaren Wanddicken lassen sich auch mit dem Ytong Planstein P2 bauen. Trotz der verbesserten Wärmedämmfähigkeit bleibe das Material druckfest, sagt Hans-Peter Ahle vom Hersteller Xella in Duisburg. Der Porenbetonstein hat ebenfalls eine Wärmeleitfähigkeit von Lambda 0,08 W/mK.

"Eine weitere Möglichkeit, Heizkosten bis zu 25 Prozent einzusparen, bietet in Zukunft auch der KS-Quadro-Aquatherm", so Experten. Heizungsrohre werden in vorgefertigte Kanäle in der Außenwand installiert. Warmes Wasser in diesen Rohren sorgt im Winter für eine gleichmäßige Erwärmung der Wand. Im Sommer kann kaltes Wasser die Räume kühlen.

Eine andere Kühlvorrichtung hat BASF in Form kleiner Wachskügelchen entwickelt. "Sie wirken im Prinzip wie der Eiswürfel", sagt Tim Förschler von BASF. Bis das Eis geschmolzen sei, werde das Getränk kalt gehalten.

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