Erste Hilfe bei Insektenstichen

An Händen und Füßen ist die Infektionsgefahr groß.

Düsseldorf. Autsch! Erst ein kurzer Piks, dann ein leichtes Kribbeln, bis aus dem Einstich eine juckende Beule geworden ist. Egal ob zu Hause oder im Urlaub: Sobald es wärmer wird, ist wieder besonders mit Insektenstichen zu rechnen. Welchem Blutsauger die roten Flecken zu verdanken sind, ist für Laien dabei nur schwer zu erkennen. Oft würden die Leute sogar überhaupt nicht wissen, dass sie von einem Insekt gepikst wurden, erklärt die Hautärztin Gertraud Kremer vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). „Sie denken, sie haben einen Ausschlag.“

Tatsächlich ist es häufig schwer, den Fleck einem der Plagegeister zuzuordnen. „Manchmal erkennt man den Stichkanal“, sagt Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin in Düsseldorf. „Das ist aber eher bei größeren Insekten so, weil die ein größeres Loch gemacht haben.“

Die meisten Insektenstiche sind ungefährlich. Sie jucken zwar unangenehm und sehen nicht schön aus, sind aber nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Die Rötung kommt meist nicht durch die Verletzung durch den Stich an sich — sie ist eine Reaktion auf die Substanzen, die das Insekt in die Wunde gespritzt hat. Kremer empfiehlt, den Stich mit Jod oder Alkohol zu desinfizieren und vor Schmutz zu schützen.

Wenn die Quaddeln aufgekratzt werden und Dreck in die offene Stelle kommt, kann sie sich infizieren — eine eiternde oder stark schmerzende Wunde ist die mögliche Folge. Dann ist es besser, zum Arzt zu gehen, rät Kremer.

Wie gefährlich die Entzündung ist, hängt auch von der Stelle ab, wo sie auftritt. „An den Händen und Füßen ist die Infektionsgefahr größer, außerdem ist die Durchblutung dort schlecht“, erklärt die Ärztin. Eine Entzündung am Kopf, die nach innen geht, sei hingegen wegen der Nähe zum Gehirn problematisch.

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