Energie: Kommt der alte Kraftstoff wieder?

Die Ölkonzerne schlagen Alarm, weil sie auf dem neuen E10 sitzenbleiben.

Berlin. Der Ladenhüter E10 treibt den Mineralölbossen Sorgenfalten auf die Stirn. Bleibt E10 ein Flop, sollen als Folge laut Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer des Minerölwirtschaftsverbandes (MWV), aber nicht die Raffinerien stillstehen. Vielmehr soll dann wieder mehr vom alten Super E5 hergestellt werden. In diesem Fall drohen den Konzernen zwar hohe Strafzahlungen. Diese sollen dann aber auf die Kunden umgelegt werden.

Damit dies nicht passiert, appellierte Picard an die Autofahrer, auf den neuen Bio-Supersprit umzusteigen. „Wir haben wirklich große Probleme.“ Verunsicherte Autofahrer meiden den neuen Bio-Sprit und sorgen damit an den Tankstellen für massive Engpässe bei alternativen Sorten. Die Branche will nun Autofahrer besser informieren und ihnen Ängste nehmen.

Das Problem ist, dass die verunsicherten Autofahrer verstärkt das bis zu acht Cent teurere 98-Oktan-Benzin mit nur fünf Prozent Ethanol tanken, welches aber nur noch in kleinen Mengen angeboten wird. Die Produktion kann aber nicht beliebig ausgeweitet werden, da Raffinerien laut Picard maximal 20 bis 30 Prozent 98-Oktan-Sprit herstellen können. Sollte sich die Lage nicht entspannen, müssten Ende der Woche erste Raffinerien den Betrieb einstellen — weil sie auf randvollen Tanks mit E10 sitzen.

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