Ehrenamtler brauchen Schutz

Auch freiwillige Helfer müssen im Schadensfall haften. Sie sollten sich gegen Fehler und Unfälle versichern.

Düsseldorf. Der Kassenwart des Sportvereins hat eine verantwortungsvolle Aufgabe: Der Job ist ehrenamtlich, der Kassenwart in Sachen Geldangelegenheiten leidenschaftlich, aber laienhaft. Sein Engagement für einen guten Zweck heißt jedoch nicht, dass Fehler Kavaliersdelikte sind. "Das Ehrenamt spricht einen nicht frei von Haftung", sagt Sascha Straub von der Verbraucherzentrale. "Wer ehrenamtlich aktiv ist, sollte deshalb dem richtigen Versicherungsschutz oberste Priorität einräumen.

"Viele Ehrenamtliche sind viel zu leichtgläubig, was den Versicherungsschutz angeht", sagt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten. Und sie unterschätzen die Folgen, die sich aus ihrer Tätigkeit ergeben können.

Der Kassenwart im Sportverein sollte sein Amt nicht ausüben, wenn der Verein keine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abgeschlossen hat. Nur so kann der Verantwortliche sein Privatvermögen schützen, sollte er Fehler machen.

Die meisten Vereine verfügen über einen Haftpflichtschutz, der auch ihre Ehrenamtlichen absichert, wenn sie für Sach- oder Personenschäden zur Verantwortung zu ziehen sind. "Das ist aber keine Pflicht", so Rudnik. Deshalb sollte man die eigene private Haftpflichtversicherung überprüfen. "In den neueren Policen ist ehrenamtliche Tätigkeit meist automatisch mitversichert", sagt der Versicherungsexperte.

In älteren Policen dagegen meist nicht. Hier sollte man einen Blick in den Versicherungsvertrag werfen und gegebenenfalls nachrüsten. Wichtig: Leitende Tätigkeiten als Vorstand im Verein sind meist nicht im üblichen Versicherungsschutz integriert. Dann muss man mit einer Zusatzpolice nachrüsten.

Ehrenamtliche, die sich in gemeinnützigen Vereinen engagieren, sind über den gesetzlichen Unfallschutz abgesichert, sollte ihnen etwas bei ihrer Tätigkeit zustoßen. Allerdings ist der gesetzliche Schutz eng gefasst: "Man ist nur während der reinen Vereinstätigkeit abgesichert", sagt Straub. Für andere Fälle muss man eine private Unfallpolice abschließen.

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