Vor allem große Hautflecken, die seit der Geburt bestehen, gelten als Risikofaktor und müssen regelmäßig kontrolliert werden.

Auch wer im Urlaub zu lange unter der Sonne liegt, riskiert eine gefährliche Erkrankung.
ArchivAuch wer im Urlaub zu lange unter der Sonne liegt, riskiert eine gefährliche Erkrankung.
Düsseldorf. Es gibt Menschen, die haben kaum Muttermale. Andere haben dagegen Hunderte am gesamten Körper. So verschieden deren Vorkommen ist, so unterschiedlich können sie auch aussehen. Kann man Muttermalen vorbeugen, wie gefährlich sind sie eigentlich und wann sollte man zum Arzt? Die Hautärztin Dr. Gisela Hubbes beantwortet diese und andere Fragen zum Thema.
Frau Dr. Hubbes, was sind Muttermale und woher kommen sie?
Hubbes: Muttermale, auch Naevi genannt, sind meist gutartige, pigmentierte Hauttumore. Es gibt angeborene und erworbene, also bei Geburt noch nicht vorhandene Muttermale. Sie unterscheiden sich in der Anzahl der pigmentbildenden Zellen, der Melanozyten, und in der Schicht, in der diese Zellen in der Haut liegen. Erworbene Muttermale treten wahrscheinlich verstärkt nach Sonnenbädern im frühen Kindesalter auf.
Jeder hat unterschiedlich viele Muttermale. Wie viele sind normal?
Hubbes: Jeder Mensch ist anders, jeder hat ein anderes genetisches Muster - auch bezüglich der Anzahl der Muttermale. Der eine hat so gut wie gar kein Muttermal, der andere ist übersäht davon, was in manchen Familien nichts Besonderes ist. Doch gerade hier besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.
Wann können Muttermale gefährlich werden?
Hubbes: Schon bei der Geburt bestehende Muttermale, die große Teile des Körpers bedecken und deswegen Riesennaevi heißen, gelten als Risikofaktor und müssen ständig kontrolliert werden. Hier besteht bereits ein 30-prozentiges Risiko, zu entarten. Naevi, die unscharf begrenzt und in sich unterschiedlich pigmentiert sind - also mit sehr dunklen und geröteten Anteilen - , aber auch sehr schwarze Naevi sind auffällig.
Besonders, wenn sie anfangen zu bluten, zu jucken oder zu wachsen. Diese Auffälligkeiten sollten Anlass zur Entfernung der Muttermale geben. Auch neu auftretende sehr dunkle Muttermale sind verdächtig, erst recht, wenn sie bei Männern am Rücken und bei Frauen an den Beinen auftreten. Hier tritt statistisch gesehen meistens der bösartige schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom auf - die bösartigste Hautkrebsvariante.
Wann Würden Sie raten, Muttermale hier entfernen zu lassen?
Hubbes: Wenn Muttermale an normalerweise nicht der Sonne ausgesetzten Arealen auftreten und sie auffällig sind, sollten sie vorrangig entfernt werden. Auch auffällige Naevi an Händen und Füßen sollten wegen der ständigen mechanischen Belastung entfernt werden. Ich rate meinen Patienten immer, auffällige Naevi lieber entfernen zu lassen.
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