Der Rest vom Fest

Feiern mit der Familie machen Freude, die Flecken auf Tischdecke oder Teppich weniger. Wir bieten Erste Hilfe.

Düsseldorf. Der Braten gart im Ofen, die Weinflaschen sind entkorkt, der Tisch ist festlich gedeckt. Feiern mit Familie oder Freunden sind etwas Schönes. Wenn nur am Ende die unschönen Spuren nicht wären . . .

Übertriebene Sorge muss nicht sein, denn vielen österlichen Flecken lässt sich mit Mitteln, die sich im Haushalt befinden, wirkungsvoll zu Leibe rücken. Grundsätzlich gilt: „Je frischer der Fleck, desto größer die Chance, Tischtuch, Teppich oder Polster sauber zu bekommen“, sagt Susanne Berg, Hauswirtschaftsmeisterin und Fachlehrerin im Berufskolleg der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Düsseldorf. Also zügig ans Werk.

Mit einer Ausnahme: Kerzenwachs. Hat die leuchtende Deko auf die Tischdecke getropft, sollte die Gastgeberin den Wachs zunächst fest werden lassen, dann vorsichtig mit einem Messer abheben, Küchenkrepp oder Toilettenpapier (falls vorhanden auch ein helles Löschblatt) sowohl unter als auch über die Rückstände legen und mit dem niedrig temperierten Bügeleisen darüber fahren. Anschließend ab in die Waschmaschine und wie gewohnt waschen.

Wenn beim fröhlichen Ostereiertitschen der Dotter hervorquillt, dann stimmte, uuups, die Kochzeit nicht. „Eine fiese Geschichte, Eigelb auf der Tischdecke“, weiß Susanne Berg, „da muss ein Fettlöser ran.“ Ihr Rat: Das Gröbste vom Außenrand der Bescherung nach innen schaben und abtupfen, nur nicht weiter verreiben. Die Fläche mit verdünntem Spülmittel vorbehandeln, besser noch mit Gallseife — „ein weitgehend natürliches Produkt“ nicht nur gegen Fett, sondern auch bei allerlei anderen Flecken. Dann kommt die Waschmaschine zum Einsatz.

Hat der Nachwuchs seine Schokoladenhasen zum Nachtisch genüsslich auf dem Sofa verspeist und Mund und Hände an den Polstern abgewischt, lassen sich die mit Hilfe einer handwarmen Feinwaschmittellauge reinigen: Mit dem feuchten Tuch oder Schwämmchen tupfen, immer zur Fleckmitte hin, damit sich die Verschmutzung nicht noch ausbreitet.

Wenn Tante und Onkel ins Fabulieren geraten und ihre Geschichten mit großen Gesten garnieren, dann kippt gerne mal ein Glas Wein um. Salz (und zwar so viel, dass es den Fleck satt bedeckt) saugt die Feuchtigkeit auf; danach den Stoff beizeiten waschen. Da Rotwein bleichbar ist, sollte etwas Fleckensalz mit in die Maschine gegeben werden. Ergießt sich der Rebensaft über den Teppich, ist Mineralwasser der passende Ersthelfer. „Die Kohlensäure löst den Schmutz von der Faser“, erklärt Susanne Berg. „Hilft übrigens auch bei Kakao.“ Auftupfen, fertig.

Sollte es beim ungeschickten Hantieren an der Fleischplatte oder mit dem Obstmesser zu kleinen Verletzungen kommen: Blut wird mit kaltem Wasser ausgewaschen.

Schwappen Kaffee oder Tee über: Mit einem in warmes Wasser getunkten Schwämmchen abtupfen, die Stoffstellen über Nacht in einer Waschlauge (drei bis vier Esslöffel Waschmittel-Pulver auf einen 10-Liter-Eimer Wasser) oder in einer Fleckensalzlösung einweichen, am nächsten Tag waschen.

Finden sich Überreste von Rüblikuchen oder Babys Karottenbrei: Textilien mit Vollwaschmittel in der Maschine waschen und dann im Sonnenlicht trocknen — die Möhren-Flecken verschwinden auf diese Weise.

Eine Garantie fürs Gelingen kann selbstverständlich weder die Meisterin der Hauswirtschaft noch die Redaktion geben. Denn Fleck ist eben nicht gleich Fleck und Gewebe nicht gleich Gewebe. Aber einen Versuch, meinen wir, sind die erprobten Tipps wert. Frohes Fest, möglichst ohne Malheur.

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