Das müssen ältere Arbeitslose beachten

Bei der neuen Jobsuche helfen Programme der Arbeitsagenturen weiter.

Wuppertal. Für Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben, ist es ein Schock, wenn sie arbeitslos werden. Und bei der Suche nach einem neuen Job haben es ältere Arbeitslose besonders schwer.

Wer das Kündigungsschreiben erhalten hat, sollte es genau unter die Lupe nehmen, rät Martina Perreng, Expertin für Arbeitsrecht beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). "Wenn Arbeitnehmern gekündigt wird, muss der Betriebsrat vorher angehört worden sein."

Oft wollen Arbeitgeber älteren Mitarbeitern den schnellen Abschied durch eine Abfindung versüßen. Das sollte aber nicht überstürzt werden. "Wenn Arbeitgeber eine Abfindung anbieten, liegt das meistens daran, dass eine ordentliche Kündigung nicht möglich ist", erklärt Perreng. "So wird auch versucht, vermeintlich weniger leistungsfähige ältere Arbeitnehmer loszuwerden."

Nach der Entlassung steht ein Termin bei der Arbeitsagentur an: "Man muss sich innerhalb einer Woche persönlich arbeitslos melden", erklärt Harald Thomé, Vorstand der Arbeitsloseninitiative Tacheles in Wuppertal. Ältere Arbeitslose haben dabei längere Ansprüche: Für Menschen ab 58 Jahren gibt es je nach Dauer der Beschäftigung bis zu 24 Monate Arbeitslosengeld. Bei unter 50-Jährigen sind es zwölf Monate. Wer länger als zwei Jahre arbeitslos ist, erhält Arbeitslosengeld II.

Laut der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg gab es im September 2009 genau 886.326 Arbeitslose im Alter über 50 Jahre. Das waren 26,5 Prozent aller Erwerbslosen. Je älter ein Arbeitsloser wird, desto schwieriger werde es, ihn zu vermitteln, sagt BA-Sprecherin Anja Huth. Eines der Instrumente ist dabei der Eingliederungszuschuss. Damit können Arbeitsagenturen einem Arbeitgeber für einen befristeten Zeitraum einen Zuschuss zum Lohn zahlen, wenn er einen Langzeitarbeitslosen beschäftigt.

Für die Zielgruppe der älteren Arbeitslosen gibt es in vielen Arbeitsagenturen das Programm "Perspektive 50plus". Thomé rät aber, nicht allein auf Hilfe von außen zu setzen. Denn viele Firmen schrieben Stellen heute nicht mehr über die Arbeitsagentur aus.

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