Aktienkauf: Bei Gebühren sparen

Bei den anfallenden Kosten für die Order oder das Depot gibt es große Preisunterschiede.

Düsseldorf. Der jüngste Börsenrummel seit März 2009 lockte immer mehr Anleger. So investierten Sparer vergangenes Jahr nach Angaben des Fondsverbandes BVI über 13 Milliarden Euro in Aktienfonds und über fünf Milliarden Euro in Mischfonds. Profiteure dieser Entwicklung sind neben Investment- und Börsengesellschaften vor allem die Banken, denn Fonds- und Aktienkäufe verursachen Gebühren. Zwar setzen viele Anleger inzwischen auf günstige Direktbanken, doch auch hier gibt es Preisunterschiede.

Die Orderkosten sind nach dem Umfang des Kaufauftrags gestaffelt. Häufig berechnen Direktbanken 0,25 Prozent vom Kurswert plus eine kleine Grundgebühr. Für eine 5000-Euro-Order verlangt beispielsweise die Hamburger Sparkasse im Onlinehandel 25 Euro, SEB Direct 17,49 Euro. Sechs gleich hohe Aufträge würden demnach 150 Euro bzw. 104,94 Euro kosten. Dass es auch preiswerter geht, zeigen Citibank (ab 22.02. Targobank), Netbank und DKB - die einheitlich zehn Euro verlangen - unabhängig von der Orderhöhe. Sechs 5000-Euro-Aufträge würden demnach nur 60 Euro kosten.

Bei kleinen Ordergrößen fällt die Differenz geringer aus, weil fast alle Banken eine Mindestgebühr erheben. Wer für 3000 Euro Aktien kauft, der zahlt bei Maxblue, der Online-Tochter der Deutschen Bank, 9,40 Euro und bei der ING-Diba 9,90 Euro. Zehn Euro berechnet neben Citibank (Targobank), Netbank und DKB auch die Ethikbank. S-Broker, der Online-Ableger der Sparkassen, fordert 13,40 Euro, Comdirect 13,90 Euro und die Volkswagen Bank 17,50 Euro.

Beim Fondserwerb fallen einmalige Verkaufsaufschläge von bis zu sechs Prozent an. Häufig gewähren Banken Rabatte. Allerdings ist zu unterscheiden, ob die Verkaufsgebühr tatsächlich entfallen ist oder ob es sich um sogenannte No-Load-Fonds handelt. Diese Fonds verzichten zwar generell auf den Ausgabeaufschlag, berechnen dafür aber jährlich höhere Gebühren. Der Kostenunterschied kann bis zu ein Prozent betragen.

In diesem Fall wäre der No-Load-Fonds nach fünf Jahren teurer als ein unrabattierter Aktienfonds, weil die Zusatzgebühren inzwischen höher liegen als der Verkaufsaufschlag. Viele aufschlagfreie Fonds finden Anleger bei Cortal-Consors mit rund 1250 Portfolios. Comdirect und Netbank verzichten bei etwa 300 Fonds auf die Verkaufsgebühr, ING-Diba bei 36 Fonds, Postbank und Maxblue bei jeweils zehn Fonds.

Bei Filialbanken wie Deutsche Bank und Hypovereinsbank gehen Anleger dagegen leer aus. Der Unterschied, ob ein Fonds mit oder ohne Aufpreis gekauft wird, ist signifikant: Bei einem Aufschlag von fünf Prozent kosten Fondsanteile über 5000 Euro immerhin 250 Euro an Gebühren.

"Bei regelmäßigem Fondskauf sollten Anleger darauf achten, dass keine höheren Ausgabeaufschläge anfallen als beim Einmalkauf", sagt ING-Diba-Sprecher Andre Kauselmann. Onlinebroker Comdirect wirbt mit einer anderen Rabatt-Strategie: "Alle Sparplan-Fonds besitzen einen Discount von mindestens 50 Prozent auf den regulären Ausgabeaufschlag". Einen ähnlichen Kurs fährt Cortal Consors. Das Angebot umfasst zwar auch Fonds zum vollen Kaufpreis, die meisten Sparpläne sind allerdings mit 50 Prozent Rabatt oder mehr erhältlich.

Günstig fahren Anleger mit Direktbanken wie Cortal Consors, DAB, ING-Diba und Maxblue, die komplett auf Depotgebühren verzichten. Die Netbank berechnet 11,90 Euro pro Jahr, wenn kein Girokonto geführt oder weniger als zehn Orders im Jahr getätigt werden. Comdirect fordert 23,40 Euro, es sei denn man unterhält ein Girokonto, einen Fondssparplan oder tätigt zwei Trades pro Quartal.

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