Erste Hilfe für den Hund: kühlen und beruhigen

Wiesbaden/München (dpa) - Der Sommer kann für Hunde gefährlich sein. Beim Urlaub im Süden drohen Infektionskrankheiten, und auch zu Hause kann es zu heiß werden. Mit einem kranken Tier sollte man sofort zum Tierarzt fahren.

Bis dorthin helfen zum Beispiel kühle Umschläge.

Der Hund hustet, manchmal hat er Atemnot. Vor kurzem war er mit seinem Herrchen im Urlaub in Spanien. Bei solchen Schilderungen horcht die Tierärztin Prof. Katrin Hartmann von der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) stets auf. Denn ein Urlaub in südlichen Gefilden kann für den besten Freund des Menschen üble Folgen haben, es drohen viele Infektionskrankheiten. „Für Hunde beginnen die Tropen bereits südlich der Alpen“, sagte die Leiterin der Kleintierklinik an der LMU am Donnerstag (19. Mai) beim „Tierärztekongress Frankfurt“ in Wiesbaden.

Sie rät, die Vierbeiner nicht mit in den Urlaub zu nehmen, wenn es gen Süden geht. Muss der Hund mit, sollten sich Herrchen oder Frauchen zuvor beim Tierarzt beraten und das Tier nach dem Urlaub vorsichtshalber untersuchen lassen. Einige Infektionskrankheiten zeigen kaum Symptome, sind aber hoch gefährlich.

In heißen Gefilden droht Hunden ein Hitzschlag. „Sie reagieren sehr heftig auf Hitze. Denn sie können ihre Körpertemperatur nur über das Hecheln und ein wenig über die Pfoten regulieren“, sagte René Dörfelt, Oberarzt für Intensiv- und Notfallmedizin an der Kleintierklinik der LMU. Die betroffenen Tiere winseln, können nur noch schwankend laufen oder legen sich hin, ihre Schleimhäute sind rot. Als erste Hilfe kann der Hundebesitzer sein Tier mit kaltem Wasser bespritzen oder ihm kühle Umschläge machen. Dann geht es sofort zum Tierarzt - der Hund kann an dem Hitzschlag sterben und braucht Infusionen. „Besonders gefährdet sind sehr große Hunde und kurznasige Tiere, wie etwa ein Mops“, erklärt der Tierarzt.

Kühlen und beruhigen hilft auch, wenn der Hund plötzlich an Atemnot leidet. Die Tiere atmen dann schnell und meistens sehr flach. Oft legen sie sich von selbst auf die Brust, weil sie in dieser Position besser atmen können. „Ist das Tier dafür schon zu schwach, sollte der Besitzer es in diese Position bringen“, rät der Tierarzt. Es gibt viele Ursachen für Atemnot, unter anderem Infektionen.

Wenn ein Hund sich erbricht oder Durchfall hat, kann das an einem Infekt, aber auch an seinen Fressgewohnheiten liegen. „Manche Hunde fressen einfach alles, von der Zigarette über Schneckenkorn bis hin zu Müll“, sagte Dörfelt. Schokolade kann für Hunde gefährlich werden, vor allem Bitterschokolade vertragen sie gar nicht. In größeren Mengen ist diese Süßigkeit für sie sogar lebensgefährlich.

Hat sich ein Hund vergiftet, dann zittert und hechelt er. Manchmal übergibt er sich. Mit ihm sollte schnurstracks zum Tierarzt gefahren werden, dort kann das Tier mit Brechmittel oder einer Magenspülung behandelt werden. Bis dahin sollte der Tierhalter unbedingt auf die Symptome achten. Fängt das Tier an zu krampfen, sollte er ihm kalte Umschläge machen oder mit Wasser überschütten. Denn beim Krampfen steigt die Körpertemperatur, das kann für den Hund gefährlich werden.

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