Gesammelte Erfahrungen zum Thema E-Bike: Leserzuschriften

Dieser Beitrag ist Teil des Blogs "Selbstversuch: Mit dem E-Bike zur Arbeit". WZ-Redakteur Carsten Icks pendelt einen Monat lang täglich mit einem Speed-Pedelec zur Arbeit. Morgens 20 Kilometer hin, abends 20 Kilometer zurück. Alle Folgen des Dauertests gibt es unter wz.de/ebike.

Das Thema E-Bike, Pedelec und Mobilität allgemein scheint die Menschen zu bewegen. Das lässt zumindest die Zahl der Nutzerbeiträge vermuten, die ich nach dem Hinweis in der gedruckten WZ bekommen habe. Zahlreiche Leser schildern mir in E-Mails und in den Kommentaren hier im Blog ihre Erfahrungen, äußern Wünsche und stellen Fragen. Heute fasse ich deshalb das Wichtigste zusammen.

Gefreut habe ich mich über die Mail von Hermann König. Der Wuppertaler testet derzeit (nicht ganz freiwillig) das Fahren per E-Bike und ist auf den Geschmack gekommen. "Bis auf zwei Tage, an denen es richtig regnete und es saukalt war, hat mir jede Fahrt bisher Spaß gebracht. Ich fühle mich super und mein Entschluss steht fest: ich werde mir ein E-Bike anschaffen."

Die Mail von Martin Ciupek hat mir gezeigt, dass es nicht unbedingt zwei Räder und ein Motor sein müssen: Er pendelt jeden Tag von Willich nach Düsseldorf-Flughafen und nutzt dabei je nach Wetter entweder ein E-Bike oder ein Velomobil. Dieses Liegerad mit windschnittiger Verkleidung eignet sich besonders gut bei schlechtem Wetter - auch im Winter, solange kein Schnee liegt. "Normalerweise sind zumindest für Velomobile vereiste Teilstrecken ein geringeres Problem, weil Sie auf Drei Räder nicht umkippen können. Das Problem ist allein die Schneehöhe", schreibt er.

Und auch Edgard Dachrodt aus Remscheid pendelt mit einem normalen Rad: "Ich fahre mit dem Rennrad von Remscheid-Lennep bis nach Hagen. Streckenlänge ungefähr 30 Kilometer. Fahrzeit:1 Std. 15 Min." Mit dem ÖPNV dauere es etwas länger. Der Nachteil: "Ich benötige immer eine Dusche, da ich doch etwas schwitze. Aber man ist im Büro nach so einer Fahrt immer topfit und der Tag ist wesentlich stressfreier."

Warnende Worte kommen von Bernhard Lendowski. Mit den großen Reifen stehe nach seinen Erfahrungen "mindestens 14-tägig eine Reifenpanne" auf dem Programm. "Wenn Sie Ihr Vorhaben durchziehen, werden Sie dann auch feststellen, dass unsere Straßen und Radwege zu 80 Prozent grottenschlecht sind." Durch das hohe Tempo müsse man alle drei Wochen die Speichen nachziehen. Und eine ungefederte Gabel belaste die Handgelenke.

Helmut Henschel aus Wuppertal fühlt sich von seinem Fahrradhändler schlecht beraten. "Ich habe das Raleigh Leeds Compact. Das hat sich gut bewährt, wenn ich auf ungepflasterten Waldwegen dem Bewegungsdrang meines Bordercollies Chaplin zu genügen versuche. Als ich aber nach einiger Zeit auf der Straße mit meinen sportlicheren Freunden mithalten wollte, wurde das ein Desaster. Dabei stört mich weniger, dass die elektrische Unterstützung ab 20 km/h abnimmt und bei 25 km/h aufhört. Aber im (höchsten) 8. Gang meiner Nabenschaltung erreiche ich bei der maximalen Drehgeschwindigkeit meiner Beine gerade mal 30 km/h. So muss ich das leider als Fehlkauf abbuchen."

Klaus Armonies aus Krefeld fährt seit 14 Jahren mit dem Rad von Krefeld nach Moers - seit einem Jahr mit einem schnellen E-Bike ("normale E-Bikes waren mir zu langsam"). Sein Fazit nach 1700 Kilometern fällt positiv aus: "Ich habe großen Spaß mit dem E-Bike. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich fahren kann. Umweltfreundlicher und billiger (kraftunterstützt) kann man sich nicht fortbewegen." Seinen Arbeitgeber konnte er mit Mitstreitern für das Thema begeistern: "Wir haben es geschafft, unseren Betrieb zum ersten fahrradfreundlichen Betrieb in NRW und zum einzigen fahrradfreundlichen Krankenhaus in ganz Deuutschland zu machen."

Vor allem Letzteres klingt sehr spannend. Wie Arbeitgeber ihre Angestellten dabei unterstützen können, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, diesem Thema werde ich bald eine eigene Folge widmen. Die Zuschriften in voller Länge habe ich - mit freundlicher Genehmigung - im E-Bike-Voting veröffentlich.

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