Was tun, wenn es zu Hause brennt?

Düsseldorf. Es geschah an einem Freitagmorgen. Das nächtliche Gewitter schien längst abgezogen, Harald Klein (Name geändert) war schon wieder eingeschlafen. Doch da ließ ihn ein gewaltiger Knall hochschrecken.

"Ich stand kerzengerade im Bett. Alles wackelte wie bei einem Erdbeben", sagt der 39-Jährige.

Aus dem Schlafzimmer lief er in die Küche, wo es aus dem Sicherungskasten qualmte. "Mir schoss durch den Kopf: Irgendwo in der Nähe muss der Blitz eingeschlagen sein." Allerdings viel näher als er dachte: "Im Dachgeschoss flackert etwas", rief ihm seine Frau zu. Damit war für den Familienvater klar: Der Blitz war in ihr Haus eingeschlagen.

Während sich der Rest der Familie ins Freie rettete, eilte er die Treppe hinauf. Der begehbare Wandschrank stand bereits in Flammen.

"Im Dachgeschoss war mein Büro mit allen Akten und Papieren. Die wichtigsten Versicherungsunterlagen befanden sich zum Glück in zwei Kunststoffboxen, die ich für ein schnelles Mitnehmen in solch einem Notfall gekauft hatte. Sie waren das einzige, was ich dort retten konnte."

Nicht immer geht es so glimpflich ab: Jahr für Jahr sind in Deutschland rund 600 Brandtote zu beklagen. Viele sterben im Schlaf. Die Feuerwehren werben deshalb für die Installation von Rauchmeldern, die es schon für wenige Euro gibt.

Denn die Vorstellung, man werde vom Rauch wach, ist ein Trugschluss: "Häufig ersticken die Opfer im Brandrauch. Dabei könnten diese Menschenleben oft gerettet werden. Rauchmelder können die Bewohner wecken und so vor Feuer und Brandrauch warnen", sagt Stephan Neuhoff, Leiter der Kölner Feuerwehr und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW.

In neun der 16 Bundesländer gibt es eine Einbaupflicht für Rauchmelder. Der Verband fordert sie auch für NRW, doch die politische Bereitschaft fehlt.

Seit dem Blitzeinschlag weiß Klein, wie wichtig der Versicherungsschutz im Brandfall ist. "Die Gebäudeversicherung kommt für den Schaden an Dingen auf, die fest mit dem Haus verbunden sind. Der Rest ist ein Fall für die Hausratversicherung", sagt der 39-Jährige.

Dass auch beim Hausrat schnell eine hohe Schadenssumme zusammenkommt, das hatte Harald Klein nicht gedacht. "Vor allem die Reinigung der Sachen, die nach Brand rochen oder mit Ruß verschmiert waren, ist teuer."

Zwar könnten kleinere Verschmutzungen auch von Betroffenen selbst mit Seifenlauge gereinigt werden, informiert die Feuerwehr Ratingen auf ihrer Internetseite. Im Ruß seien aber stets Schadstoffe gebunden, vor denen man sich schützen müsse.

Wichtig: Die Giftstoffe nicht in saubere Bereiche tragen. Im Zweifel sollte in Absprache mit den Versicherern deshalb eine Fachfirma beauftragt werden.

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