Unsicherheit beim Thema Erben ist groß

Die Dimension der vererbten Vermögen steigt. Vor allem Immobilien machen eine Planung notwendig.

Düsseldorf. „Ich habe vor 20 Jahren ein Testament gemacht. Gilt das noch?“ „Einer meiner Söhne hat sich von mir abgewandt. Wie verhindere ich, dass er etwas vom Erbe bekommt?“ „Meine Schwiegertochter pflegt mich aufopfernd. Wird sie Erbin, wenn ich kein Testament mache?“ Drei von zahlreichen Fragen, die bei einer Telefonaktion unserer Zeitung zum Thema Testament und Erbrecht gestellt wurden. Fest steht: Bei dem Thema herrscht große Unsicherheit.

Das hat einen nachvollziehbaren Hintergrund: Die vererbten Werte steigen, nicht zu Unrecht spricht man von einer Generation der Erben. Nach einer von der Postbank in Auftrag gegebenen Allensbach-Studie wird schon bald mehr als jede fünfte Erbschaft einen Wert von 100 000 Euro und mehr haben. Wesentliche Treiber für das drastisch steigende Erbvolumen seien Immobilien. Häuser oder Wohnungen werden künftig in zwei von drei Nachlässen enthalten sein.

Auch die an unserer Telefonaktion beteiligten Juristen merken das in ihrer täglichen Beratungspraxis. Stefan Wehrstedt, Notar aus Düsseldorf: „Wenn Immobilien im Spiel sind, ist Streit programmiert.“ Anders als Geld seien diese nicht so einfach unter den Erben aufzuteilen, pflichtet sein Jüchener Kollege Christian Hartmann bei.

Der Wuppertaler Notar Henrich Fabis warnt: „Ein kleiner Formfehler beim Testament kann die ganze erbrechtliche Planung unwirksam sein lassen.“ Dann fließe das Vermögen womöglich in falsche Hände.

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