Elektroauto: Umweltbewusst und geräuschlos

Der Smart ED ist ein Elektroauto, mit dem man sich in der Stadt komfortabel, geräuschlos und abgasfrei bewegt.

Wuppertal. Die erste Hürde ist überwunden: Der „Anlasser“ ist gefunden, der Zündschlüssel steckt. Eine Vierteldrehung nach rechts und die elektronischen Anzeigen auf dem Armaturenbrett leuchten auf. „Ist der Motor schon an?“, frage ich ungläubig. Denn zu hören ist er nicht.

Besitzer Lars Heidemann schmunzelt. Ich bin nicht die erste Testfahrerin seines Smart Electric Drive oder kurz Smart ED. Und ich bin auch nicht die Erste, die davon überrascht ist, wie groß der Unterschied zum „normalen“ Auto ist — bereits beim Anlassen. „Jetzt stellst du den Schalthebel auf D. Das ist wie bei einem Automatikwagen“, erklärt der Inhaber der Internetagentur „shetani.media“, der in Sachen Energiewende mit gutem Beispiel vorangehen will.

Für seine Firma hat Heidemann das kleine Elektroauto vor knapp einem Jahr angeschafft. Er selbst fährt damit jeden Tag zur Arbeit und zurück. Während des Tages nutzen seine Mitarbeiter den Wagen. Sie seien alle begeistert von dem Stadtflitzer, sagt der Chef, dem es wichtig ist, eine nahezu saubere Ökobilanz vorweisen zu können.

Aber ökologisch korrekt zu leben, hat seinen Preis: Rund 22 000 Euro kostet ein Smart ED mit einem 22-kW-Bordlader (und der ist für ein schnelles statt stundenlanges Aufladen notwendig). „Für die Leasing-Rate könnte man drei Kleinwagen mit Verbrennungsmotor auf dem Hof stehen haben“, sagt der Wuppertaler Familienvater.

Für meine Testfahrt hat er den Akku voll aufgeladen. Ich bin im richtigen Gang, nehme den Fuß von der Bremse und das Elektroauto fährt los — geräuschlos. Dann gebe ich mal so richtig Gas, wobei das ja nicht der richtige Ausdruck ist. Ich gebe also Strom, trete aufs Pedal — der Wagen reagiert sofort. Ich brause um die nächste Straßenecke — abgasfrei.

Rund 120 Kilometer Reichweite hat der Smart je nach Außentemperatur. Dann muss er wieder geladen werden — mit Strom aus erneuerbaren Energien. In Wuppertal gibt es dafür einige kostenlose Ladestationen (siehe Kasten). Später am Tag hat Heidemann noch einen Termin in Düsseldorf. Mit vollem Akku kommt er problemlos hin und zurück.

Sollte dennoch der Strom ausgehen, schaut der 38-Jährige in seinem Smartphone nach. Eine spezielle App zeigt ihm Ladestationen auch deutschlandweit an. Und da zeigt sich eine Schwachstelle der Elektroautos: Fahrten über die Reichweite hinaus wollen gut geplant sein.

Daran verschwende ich bei meiner Testfahrt aber keinen Gedanken. Mit einem breiten Grinsen steige ich danach aus. „Das ist das Elektroauto-Lächeln“, sagt Lars Heidemann zu mir. Und er hat recht, für die Stadt kann ich den schnellen Flitzer empfehlen. Eine Sache aber bereitet mir Sorgen: Was passiert eigentlich mit den Lithium-Ionen-Batterien, wenn ihre Lebensdauer um ist? „Das ist noch immer ein Problem“, gibt auch der umweltbewusste Lars Heidemann zu. Smart-Hersteller Daimler sowie Renault-Nissan, Toyota und andere entwickeln die Lithium-Ionen-Technik mit Hochdruck weiter. Ziel: Mehr Leistung, mehr Kapazität und weniger Kosten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort