Das Auto einfach mal stehenlassen - wann sich ein Umstieg auf Bus und Bahn lohnt

Ob zur Arbeit oder in der Freizeit — mit Bus und Bahn kommt man auch ans Ziel. Alle anderen Folgen der Serie Energie lesen Sie in unserem Special unter wz.de/energie.

Düsseldorf. Schnell mit dem Auto ins Büro fahren oder gemütlich mit dem Zug anreisen? Auf das günstige Monatsticket im Abonnement setzen oder hohe Autokosten in Kauf nehmen? Fast jeder Berufspendler hat sich die Alternativen bereits vor Augen geführt, manch einer hat sie sogar durchgerechnet. Doch ob es nun preiswerter ist, mit dem eigenen Auto oder mit Bus und Bahn zu pendeln, ist von vielen individuellen Faktoren abhängig.

Park + Ride

Wie nah wohne ich am nächsten Bahnhof oder der nächsten Bushaltestelle, in welcher Taktung fahren die Verkehrsmittel? Liegen Arbeitsstelle und Wohnort im gleichen Verkehrsverbund? Diese Rahmenbedingungen sind wichtige Faktoren für Pendler.

Ein Modell im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kristallisiert sich als sehr erfolgreich heraus: mit dem Auto zum Bahnhof anzureisen und von dort aus mit der Bahn weiterzupendeln. Der Auto Club Europa (ACE) untersuchte im vergangenen Jahr „Park & Ride“-Angebote in 13 deutschen Städten — darunter Düsseldorf, Dortmund und Köln. „Selbst wer Einzelfahrscheine löst, kann so seinen Aufwand für den Weg zur Arbeit im Schnitt um 130 Euro im Monat verringern“, heißt es beim ACE.

In 91 von 119 Fällen errechnete der Autoclub eine finanzielle Ersparnis. Im Extremfall — einer Fahrt von Emmerich nach Düsseldorf — waren es satte 17,60 Euro. Bis zu 25 Minuten kann der Pendler auf seinem Arbeitsweg von Mönchengladbach in die Landeshauptstadt einsparen. „In Köln sind es bis zu 40 Minuten“, sagt Zwiehoff, der selbst überrascht war von der starken Nutzung der „Park + Ride“-Angebote. Er untersuchte für die Studie die Situation in Dortmund und möchte für die Deutsche Bahn eine Lanze brechen: „In meinen Stichproben war die Pünktlichkeit gegeben.“

In der Freizeit sind Bus und Bahn häufig gute Alternativen zum Pkw. Denn wer beruflich viel Auto fährt, empfindet es vielleicht als Entspannung, am Wochenende nicht selbst am Steuer sitzen zu müssen. Ein Ausflug zum Bummeln in die City kann allein deshalb schon günstiger sein, weil zu den allgemeinen Autokosten häufig noch Parkgebühren hinzukommen.

Günstige Tickets

Und auch beim Busticket kann noch gespart werden. Zwar steigen die Preise für Bus- und Bahnfahren im Nahverkehr an Rhein und Ruhr im Jahr 2014 um durchschnittlich 3,3 Prozent an. Doch die Tickets in der besonders stark nachgefragten Preisstufe A für Einzelfahrten im Stadtgebiet kosten auch im kommenden Jahr nicht mehr als 2013 — nämlich 2,50 Euro.

Im kommenden Jahr wird es zudem zwei neue Tickets geben, die zwar nur im Internet oder per Mobiltelefon gekauft werden können, aber bares Geld sparen. Das künftige 10er-Ticket in allen Preisstufen (je nach Distanz zwischen 22 und 133 Euro) ist preislich deutlich attraktiver als das vergleichbare 4er-Ticket über die herkömmlichen Vertriebswege. Außerdem wird es 2014 wieder ein Wochenticket für alle Preisstufen (20,70 bis 85,70 Euro) geben. Damit ließen sich Zeiträume bis zum Beginn eines Monats überbrücken — oder, wenn das Auto mal in der Werkstatt ist.

Gruppentarif

Mit dem Gruppenticket können Familien oder Gruppen mit bis zu fünf Personen einen Tag lang mit Bus und Bahn unterwegs sein — und das bis drei Uhr in der Nacht. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: einmal abstempeln für die ganze Gruppe und dann im jeweiligen Geltungsbereich nach Lust und Laune hin- und herfahren. Dieses Ticket lohnt sich bereits ab drei Personen in der Preisstufe A oder ab zwei Personen in den Preisstufen B, C, D, E. In diesem Sinne: gute Fahrt.

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