Experten: Ehec-Erreger stirbt bei 70 Grad im Kochtopf ab

Der Umgang mit der Epidemie verunsichert viele Leser. Unsere Fachleute geben Rat.

Düsseldorf. Die Telefone standen kaum still, so groß war am Mittwoch der Andrang bei unserer Telefonaktion zum Thema Ehec. Diese Fragen mussten unsere Experten am häufigsten beantworten:

Darf ich wirklich keinen Salat mehr essen?

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt weiterhin auf rohe Tomaten, Gurken, Sprossen und Salat zu verzichten. Wer ängstlich ist, sollte ganz auf Rohkost verzichten und gekochtes Gemüse essen.

Reicht es, wenn ich die Gurken schäle?

Nein. Die Ehec-Bakterien können nur durch Erhitzen (mehrere Minuten bei mindestens 70 Grad) abgetötet werden.

Ist Obst auch betroffen?

Bisher hat es noch keine Hinweise darauf gegeben, dass Obst von Ehec betroffen ist. Da aber noch nicht geklärt ist, woher die Keime stammen und wie sie sich verbreiten, sollte auf sorgfältige Küchenhygiene geachtet werden.

Was ist mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten?

Es gibt zwar keine generelle Entwarnung. Es sollte aber unbedenklich sein, wenn der „Gärtner“ weiß, wie gegossen und gedüngt wurde.

Wie lang ist die Inkubationszeit?

Erste Symptome zeigen sich zwischen zwei und zehn Tagen.

Ich habe Durchfall, muss ich sofort zum Arzt?

Eine Infektion äußert sich in langanhaltendem, blutigem Durchfall. Bei einer einmaligen Beschwerde ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion sehr gering. Wer neue Medikamente nimmt, auch rezeptfreie aus der Apotheke, sollte die Packungsbeilage beachten. Durchfall kann nämlich auch eine Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten sein.

Ist Ehec ansteckend?

Eine Ansteckung über eine Schmierinfektion (per Kontakt) ist möglich. Darum sollten die Hände besonders nach dem Toilettengang gewaschen werden. Es reicht Seife, ein Desinfektionsmittel ist nicht nötig.

Sind ältere Menschen stärker gefährdet?

Nicht grundsätzlich. Menschen mit schweren Vorerkrankungen wie Herzschäden oder Lungenschwächen sind aber labiler.

Kann ich noch nach Norddeutschland reisen?

Ja. Es sollten jedoch die gleichen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden wie zu Hause.

Kann es sich bei der Seuche um einen Terroranschlag handeln?

Es gibt keinerlei Hinweise, die diese Theorie belegen würden. Schon die Verbreitungswege sprechen dagegen.

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