Der Kontowechsel lohnt sich

Hohe Gebühren lassen sich vermeiden, zum Beispiel mit einer Online-Lösung.

Düsseldorf. Filialbanken halten bei Girokonten gern die Hand auf. So berechnet zum Beispiel eine Kreissparkasse jährlich 110 Euro für ein Girokonto inklusive Mastercard. Zudem fallen acht Euro Gebühr an, wenn man an bankfremden Automaten Bargeld zieht.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf verlangt für ihr „Vorteilskonto Plus“ 5,20 Euro Monatsgebühr plus 18 Euro für die Visacard — aufaddiert kommt man auf mehr als 80 Euro im Jahr. Die Deutsche Bank verlangt 9,99 Euro pro Monat für ihr „Best Konto“, die National Bank 9,90 Euro für ihr „Classic Konto“. Inklusive 29 Euro für die Mastercard entstehen dadurch Kosten von fast 150 Euro im Jahr.

Kostentreiber Nummer 1 ist der teure Filialbetrieb, der hohen Aufwand für Personal und Miete erfordert. Die Sparkassen leiden zudem unter ihrer kleinteiligen Verwaltungsstruktur.

Hohe Kontokosten lassen sich vermeiden. Wer auf ein Online-Konto bei seiner Bank umsteigt oder zu einem Geldhaus mit gebührenfreiem Girokonto wechselt, der kann einiges sparen. Drei Möglichkeiten stehen offen:

Viele Sparkassen ermöglichen ihren Kunden Onlinebanking. In den Internet-Filialen zahlen Kunden häufig deutlich geringere Gebühren als am Schalter.

Beispiel Stadtsparkasse Wuppertal: Statt 5,25 Euro für das Girokonto „Klassik“ zahlen Onlinekunden beim Girokonto „Direkt“ nur ein Euro pro Monat. 20 Euro Grundgebühr für die einfache Kreditkarte sind aber weiterhin fällig.

Höheres Sparpotenzial bieten Direktbanken. Institute wie Comdirect, DKB Bank oder ING Diba verzichten vollständig auf Konto- und Kreditkartengebühren, Netbank und 1822 Direkt machen dafür einen monatlichen Geldeingang zur Voraussetzung. Als Anreiz zum Kontowechsel lockt die Netbank mit Guthabenzinsen von 0,5 Prozent aufs Girokonto, Comdirect spendiert 50 Euro.

Großes Plus: Mit den Kreditkarten vieler Direktbanken kann man welt- oder europaweit kostenlos Bargeld an allen Geldautomaten ziehen.

Wer sein Konto weiterhin bei einer Filialbank führen möchte, der kann zu einem preiswerten Girokonto bei der Postbank oder einer Sparda-Bank wechseln.

Das Postbank-Konto bleibt ab einem monatlichen Geldeingang von 1000 Euro gebührenfrei, die ehemaligen Eisenbahner-Institute verzichten auf Kontogebühren, sobald ein regelmäßiger Gehalts- oder Renteneingang vorliegt.

Zwar müssen Sparda-Kunden einen Genossenschaftsanteil von 52 Euro zeichnen, aber dieser wirft wie im Fall der Sparda Bank West attraktive 5,95 Prozent Zinsen ab.

Einfach ist der Kontowechsel innerhalb der Bank, denn dann braucht man den Stadtwerken oder seiner Versicherung nur die neue Kontonummer mitzuteilen. Bei einem kompletten Bankumzug stellen viele Geldhäuser Hilfen bereit.

Der sogenannte Kontowechsel-Service unterstützt Bankumzügler mit Adress-Dateien, etwa von Strom- und Telefonanbietern oder den örtlichen Sozialkassen. Zugleich findet man Checklisten, damit kein Dauerauftrag beziehungsweise kein Lastschrifteinzug vergessen wird, sowie Musterbriefe für korrekte Anschreiben.

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