Vorsorgen für den Notfall: Ein Ordner für alle Fragen

Die Sammlung aller Daten macht es Angehörigen einfacher, im Notfall schnell und richtig zu handeln.

Düsseldorf. Niemand möchte sich gern mit Tod und Krankheit befassen — vor allem nicht dann, wenn beides weit entfernt scheint. Der Gedanke an das Unausweichliche wird verdrängt.

Das ungute Gefühl verstärkt sich aber nochmals, wenn man daran denkt, dass man nicht für den Fall der Fälle vorbereitet ist.

Was muss ich tun, wenn ein Angehöriger nicht mehr für sich selbst handeln kann? Wie helfe ich meinen Angehörigen, indem ich richtig vorsorge? Um chaotische Suchen und böse Überraschungen zu vermeiden, sollte deshalb in jedem Haushalt ein alles umfassender Ordner angelegt werden, raten Experten.

Dabei sollten Sie einige Kernthemen beachten, um für Transparenz zu sorgen. Je genauer und detaillierter die Angaben sind, desto mehr hilft es den Angehörigen.

Wichtige Dokumente wie zum Beispiel das Testament, eine Patientenverfügung, ein Ehevertrag oder aber auch der Personalausweis sollten als Kopien in dem Ordner verfügbar sein.

Alle wichtigen Policen sollten zumindest aufgelistet werden. Dazu gehören Angaben zum Versicherer, die entsprechende Versicherungsnummer und eventuell auch eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, um schnell Kontakt aufnehmen zu können.

Viele Menschen haben heute weit mehr als ein Konto oder Sparbuch bei einer einzigen Bank.

Deshalb sollten unter anderem alle Tagesgeldkonten bei Online-Banken genau aufgelistet werden, damit das Geld nicht unentdeckt bleibt. Knifflig ist es allerdings mit den Zugangsdaten: Diese sollten separat aufgelistet und verwahrt werden, um möglichst sicher zu sein.

Zudem bietet es sich im Vorfeld an, eine Kontovollmacht auszustellen — zum Beispiel unter Partnern oder zwischen Eltern und Kindern —, damit der Zugriff unkompliziert garantiert ist.

All das gilt auch für Depots, in denen Aktien und Fondsanteile lagern.

Vermögenswerte wie Grundstücke, Eigentumswohnungen, gegebene Darlehen oder Autos sollten mit Werten oder zumindest Schätzwerten angegeben werden. Ebenso sollte deren Ort beziehungsweise der Lagerort genau angegeben sein.

Auch die Kehrseite des Vermögens muss genau aufgeschlüsselt und angegeben sein, um böse Überraschungen zu vermeiden. Je früher finanzielle Abhängigkeiten bekannt sind, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man unwissend noch tiefer in die Verbindlichkeiten rutscht.

Neben bereits genannten Kontaktnummern ist es hilfreich, auch die Kontaktadressen des Notars, Rechtsbeistands und auch des Hausarztes aufzuschreiben, um mögliche Nachfragen zu ermöglichen.

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