Naturschutz Was Hobbygärtner für Bienen tun können

Berlin (dpa/tmn) - Bienen - aber auch viele andere Insekten - haben es inzwischen schwer. Insektizide und Krankheiten setzen den Völkern zu, aber in vielen Gärten finden sich auch Pflanzen, die ihnen weder Nahrung noch Unterschlupf bieten.

Naturschutz: Was Hobbygärtner für Bienen tun können
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Die pflegeleichten, mit Steinen ausgelegten Vorgärten sind kein Lebensraum. Ein paar Tipps für Hobbygärtner, den Bienen etwas Gutes zu tun.

Welche Pflanzen sich für Bienen im Garten anbieten: Man spricht hier von Bienenweiden oder Bienennährgehölzen - unter diesen Bezeichnungen finden sich oft entsprechende Pflanzen im Handel. Aufgrund des steigenden Interesses und der Diskussionen zum Bienensterben kennzeichnen viele Händler Pflanzen auch mit Bienen-Symbolen.

Ganz konkret bieten sich zum Beispiel unter den Bäumen der Feldahorn, die Linde, die Kastanie oder die Stieleiche an, erläutert der Bund deutscher Baumschulen. Aber auch Apfelbäume werden von Honig- und Wildbienen sowie Hummeln gerne angesteuert.

Was es für die Beete gibt: Die Bandbreite ist groß - viele Zwiebelblumen, Bodendecker und Stauden bieten Bienen Nahrung. Der Deutsche Imkerbund zählt Schneeglöckchen, Krokus, Leberblümchen, Gänsekresse, Lungenkraut, Silberwurz und Steinkraut auf. Auch das Vergissmeinnicht, Maiglöckchen, Goldnessel, die Fetthenne, Ziermohn und Kugeldistel gehören in die Liste bienenfreundlicher Gewächse, genauso wie Sonnenhut, Lavendel und Beinwell. Wer Kletterpflanzen sucht, sollte zu Wildem Wein, Klematis oder Efeu greifen. Und unter den Blühpflanzen gehören die beliebten Malven, Sonnenblumen und etwa Herbstanemone dazu.

Was sich auf dem Balkon tun lässt: Neben vielen Beetpflanzen, die sich auch im Topf ziehen lassen, kann schon ein kleiner Kräutergarten auf dem Balkon Bienen fördern. Der Deutsche Imkerbund rät zu Thymian, Ysop, Schnittlauch, Salbei, Weinraute, Zitronenmelisse und Bärlauch. Die Tierschutzorganisation Peta empfiehlt auf größeren Balkonen, auch Wildblumenmischung auszusäen, die es im Fachhandel gibt. Sie sind ein Landeplatz für Insekten - ein hübscher dazu.

Welche Erkennungsmerkmale für Bienenpflanzen es gibt: Es sind oftmals nicht die prächtigsten Blüten. Denn die Insekten können nicht immer bis in ihr Innerstes und bis zum Nektar vordringen, wenn die Blütenblätter besonders dicht sind - man spricht dann von gefüllten Blüten. Daher rät der Verband Wohneigentum, lieber zu einfach blühende Pflanzen zu greifen. Auch sollte man auf sterile Blüten verzichten - dazu gehören etwa Forsythien, Hortensien und Geranien. All diese hochgezüchtete Pflanzenformen produzieren keine oder weniger Pollen und Nektar, erklären die Experten. Die einfach blühenden Wildformen, die es von vielen Pflanzenarten im Handel gibt, sind für die Insekten wesentlich wertvoller.

Was Hobbygärtner noch tun können: Auf Pestizide verzichten. Peta rät außerdem dazu, auf natürliche Dünger zurückzugreifen. Insektenhotels, die wie kleine Setzkästen aussehen, bieten Unterschlupf und Nisthilfe für viele Tiere, darunter Wildbienen.

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