Pflanzen tragen jetzt Pink: Trends bei Übertöpfen

Köln (dpa/tmn) - Ob als Raumteiler oder Tischschmuck: Pflanzen sind bei der Wohnungseinrichtung ein unverzichtbares architektonisches Gestaltungsmittel. Trendige Pflanzgefäße und Übertöpfe runden ihr harmonischen Wohnbild ab.

Ton in Ton wohnen ist nicht mehr angesagt. Farbige Übertöpfe und Pflanzgefäße, die Skulpturen ähneln, bringen Abwechslung ohne großen Umbau. So wie in der Mode heißt das neue Motto: Eintönig und perfektes Styling ist out - der Mix macht's.

„Der Look der Übertöpfe orientiert sich immer stärker an der Mode. Beeren- und Pastelltöne, Rot und Pink sind daher die Farben für 2011. Selbst Karomuster sind zu finden“, sagt Henriette Preiß, Sprecherin der Gartenmesse „spoga+gafa cologne“ in Köln.

Zur Weihnachtszeit sei Rot der Klassiker, ergänzt die Floristin Agnes Ruhnau-Hein aus Berlin. Als Dekospezialistin setzt sie auf Stilbrüche: „Eine Reihe roter Blumentöpfe auf der Fensterbank wirkt langweilig. Aber wenn ein pinkfarbener Topf dazwischen steht, schaut man gleich zweimal hin.“

Parallel zur Farbe wird der Trend zur Nachhaltigkeit aufgegriffen. Das Design orientiert sich an natürlichen Formen und fühlt sich auch so an. Bei den Farben dominieren Erdtöne, erläutert Preiß. Hersteller achten außerdem vermehrt auf eine umweltbewusste Produktion, beispielsweise mit naturreinem heimischen Ton bei den Keramikgefäßen und umweltfreundlichen Farben ohne gesundheitsschädliche Schwermetalle.

Edel sind auch Gefäße aus gefärbten Glas. Besonders bei Orchideen kommen jetzt im Winter diese bunten Tischübertöpfe zum Einsatz, da die Luftwurzeln der tropischen Schönheiten vom lichtdurchlässigen Glas profitieren. „Aber auch mit einer dicken Kerze wirken die neuen Glasgefäße sehr dekorativ“, sagt der Floristmeister Bernd Kauffmann aus dem baden-württembergischen Heimsheim.

Für den Wohnbereich favorisiert er die neuen, rund zwei Meter hohen und schlanken Pflanzgefäße aus Acryl oder Spezial-Kunststoff. „Diese sind sehr leicht und gut zu pflegen.“ Den Vorteil sieht er außerdem darin, dass sie bruchsicher, UV-beständig und sogar frostsicher sind - also für den Innen- und Außenbereich geeignet.

Doch welche Pflanze gehört in welchen Topf? Der Trend geht dahin, dass die Pflanze wie ein Abschluss des Gefäßes wirkt, sagt Ruhnau-Hein. Galt früher noch die Formel: ein Drittel Gefäß, zwei Drittel Pflanze, so hat sich dies jetzt umgekehrt in zwei Drittel Gefäß und ein Drittel Pflanze. „Das Gefäß steht im Vordergrund“, bestätigt Kauffmann. „Pflanze und Topf müssen eine Einheit bilden und Harmonie ausstrahlen“.

Sein Tipp: nur eine Pflanze für einen Topf auswählen und es ganz schlicht und einfach halten - das ist besser als drei Pflanzen, die nicht zusammen passen. Wer nicht den Platz für ein zwei Meter hohes Gefäß hat, wählt ein 50 Zentimeter hohes, mit schlankem und runden Design. Darin würde beispielsweise ein Spaghettibaum (Euphorbia tirucalli) gut aussehen. Der krumme Wuchs der Sukkulente und die vielen filigranen Seitentriebe lockern das strenge Design auf.

Ein absolutes Tabu seien sichtbare Topfränder, die über den Rand des Übertopfes hervorgucken, warnt Ruhnau-Hein. Auch sollte der Übertopf ein bis drei Zentimeter breiter sein als der Pflanztopf. „Lieber etwas größer kaufen“, rät die Floristin, „so kann man Blähton oder Kieselsteine in den Übertopf legen, um Staunässe zu vermeiden“.

Speziell für Orchideen gibt es passendes Zubehör zu den Gefäßen, beispielsweise einen Steg gegen die Staunässe. Experten raten außerdem zur Hydrokultur. Die Pflanzen gedeihen statt in Erde in einem speziellen geruchlosen Blähton, der die Pflanzen optimal mit Nährstoffen, Luft und Wasser versorgt.

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