Haus- & Gartentrends 2017 Wer macht das schönste Gartenfoto?

Eine WZ-Fotografin gibt zahlreiche Tipps für die besten Fotos vom heimischen Garten.

Haus- & Gartentrends 2017: Wer macht das schönste Gartenfoto?
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Fünf Wochen lang haben wir Ihnen Tipps für das Leben im Garten gegeben. Kurz vor dem Abschluss unserer Serie wollen wir Sie nun bitten, uns Ihr schönstes Gartenfoto zu schicken. Zeigen Sie uns, was bei Ihnen grünt und blüht, zeigen Sie uns, wie Sie sich das Leben im Garten schön machen. Ein paar Tipps für gute Fotos im Garten hat WZ-Fotografin Anna Schwartz.

Die 34-Jährige hält nicht nur täglich fest, was in der Region los ist. Sie fotografiert auch regelmäßig für ein großes Gartenunternehmen und hat daher viel Erfahrung damit, wie man Blütenpracht und knorrige Bäume, den Gartenteich oder das Vogelhäuschen, den Panorama-Ausblick und die idyllische Lese-Ecke im Grünen zu einem schönen Bild komponiert.

„Wenn ich in einen neuen Garten komme, sehe ich mir den erst einmal als Ganzes an“, erklärt sie ihr Vorgehen. „Ich gucke von der einen Seite, gehe einmal durch, gucke von der anderen Seite — um die jeweilige Schokoladenseite zu finden.“ Dabei versuche sie, mit den Linien zu spielen: Manchmal sei es der Weg, der durch den Garten auf den weiter hinten liegenden Teich zuführt, manchmal ein Zaun, manchmal gehöre auch das Haus dazu, weil das ein Hingucker sei.

Hat sie ihre Perspektive gefunden, legt sie auch Hand an, um ein optimales Bild zu erreichen: „Ich fege die Wege, sammele abgefallene Zweige von der Wiese oder Blätter aus dem Teich, lockere manchmal sogar die Erde auf.“ Und wenn eine Ecke gerade nicht so gut aussieht, nutzt sie auch Dekoration: „Ein schöner Stuhl mit einem Buch oder ein Tisch mit einer Kaffeetasse kann einen gerade mickrigen Strauch verdecken.“

Wer den Garten als Ganzes aufnehmen will, nimmt dafür am besten ein Weitwinkel-Objektiv, erklärt die Expertin. Die Blende müsse möglichst geschlossen sein, zum Beispiel 16 oder 18. Man könne aber auch einzelne Bereiche des Gartens in den Fokus nehmen, indem man mit der Schärfe spielt, ist ihr Tipp: „Mit einer nicht ganz so geschlossenen Blende — zum Beispiel 2,8 oder 5,6 — nimmt man den tollen Baum in der Entfernung über ein Blütenbeet um Vordergrund auf. Entweder man stellt auf den Baum scharf auf und lässt die Blüten vorn leicht verschwimmen. Oder man macht es genau umgekehrt.“

Was das Licht angeht, sagt sie: „Am besten fotografiert man mit dem Licht, also der Sonne im Rücken. Dann ist alles ausgeleuchtet. Aber man kann es auch absichtlich mal genau andersherum machen. Einfach mal ausprobieren!“ Manchmal ließen sich so zum Beispiel Sonnenstrahlen einfangen, die durch die Blätter fallen.

Grundsätzlich helfe die Sonne, die Farben im Garten leuchten zu lassen. Sie hat aber im wahrsten Sinne des Wortes auch Schattenseiten: „Wenn ein Schatten auf das Motiv fällt, ist bei praller Sonne der Kontrast besonders groß. Dann wird es schwierig, dass sowohl die hellen als auch die dunklen Stellen gut zu erkennen sind.“ Dann sei es manchmal besser, auf bedeckten Himmel zu warten.

Oder man nutze die HDR-Funktion der Kamera: Die schießt gleich drei Bilder des gleichen Motivs, einmal sehr hell — so dass alles im Schatten erkennbar ist — und einmal dunkel, damit die von der Sonne angestrahlten Bereiche nicht überbelichtet sind und einmal mit mittlerer Helligkeit. „Die Kamera setzt das dann automatisch zu einem Bild zusammen, bei dem alles gut ausgeleuchtet ist“, so die Fotografin.

Aber auch Regen und Nebel könnten schöne Effekte zaubern: „Bei Nässe schimmert das Licht zum Beispiel von den Pflanzen zurück, das ist oft eine besondere Atmosphäre.“ Beim eigenen Garten lohne sich zudem, das Licht über verschiedene Tageszeiten genau zu beobachten: Wann fällt die Sonne auf welchen Bereich? Besonders schönes Licht herrsche bei Sonnenauf- und -untergang. „Manchmal lohnt es sich, dafür früh aus dem Bett zu kommen.“

Oft sind es Details, die man gern im Bild festhalten will: die wunderschöne Blüte, der Wassertropfen auf einem Blatt, der pralle rotbackige Apfel am Zweig oder der Marienkäfer auf dem Grashalm. „Das kann man eigentlich nur mit einem Makro-Objektiv gut aufnehmen“, sagt Anna Schwartz. „Mit einem normalen Objektiv kommt man gar nicht so nah heran. Ein Makro hält Details fest, die man vorher gar nicht bemerkt hat. Dann guckt einen plötzlich der Marienkäfer an.“ Für solche Aufnahmen brauche man eine offene Blende von 2 oder 1,8. Wer mag, könne auch dabei wieder die unterschiedliche Schärfe nutzen, um das Motiv noch stärker in den Vordergrund zu rücken.

Nähe ist auch wichtig, wenn man Menschen im Garten fotografieren will — Kinder zwischen den Blumen, der Liebste beim Sonnen, der Besuch an der Kaffeetafel unterm Baum. „Auch dann funktioniert ein Weitwinkel-Objektiv nicht. Die Personen würden untergehen“, sagt Anna Schwartz. „Besser ein Zoom oder sogar ein Teleobjektiv verwenden.“ Ihre Empfehlung: „Ruhig mal kreativ sein und das Kind beim Sprung in den Teich fotografieren oder jemanden einfach über den Weg laufen lassen.“

Wer uns seinen Garten zeigen will, schickt uns sein Foto an folgende Adresse:

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