Thunfisch-Konferenz beschließt Schutz für Haie

Paris (dpa) - Mehrere vom Aussterben bedrohte Haiarten werden künftig unter Schutz gestellt, die Fangquoten für den ebenfalls gefährdeten Blauflossenthunfisch bleiben aber fast unverändert.

Darauf einigten sich am Samstag die Delegierten der Konferenz der Internationalen Kommission für den Schutz des Atlantischen Thunfischs (ICCAT). Laut französischen Rundfunkberichten senkten die 48 Mitgliedsstaaten die Fangmenge um 600 Tonnen auf 12 900 Tonnen. Die internationale Meeresschutzorganisation Oceana kritisierte die Absenkung als „geradezu lächerlich“.

Die Quote war 2009 um 8 500 Tonnen auf 13 500 Tonnen (im laufenden Jahr) gekürzt worden. Zudem war die Fangperiode verkürzt worden. In der EU verfügen vor allem Frankreich, Spanien, Malta und Italien über große Thunfischflotten. Umweltschützer hatten von der auch für Haie, Schwertfische oder Meeresschildkröten zuständigen ICCAT ein Handelsverbot sowie die Einrichtung von Schutzgebieten rund um die Laichgründe der Thunfische erwartet. Entsprechend kritisch fielen ihre ersten Reaktionen aus.

Oceana-Aktivisten sprachen von einem Misserfolg und meinten in einer Erklärung: „Ein massiver Fehlschlag für den Blauflossen-Thunfisch und den Schwertfisch, und nur bescheidener Fortschritt für Haie und Meeresschildkröten.“ Sie begrüßten jedoch den Hai-Schutz. Die Konferenz hatte ein völliges Handelsverbot für Weissspitz-Haie aus dem Atlantik sowie die ebenfalls im Bestand akut bedrohten Hammerhaie beschlossen. Nur in Schwellenländern dürfen sie in Küstengewässern noch für den örtlichen Verzehr gefangen werden.

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