Gartenmythen erklärt Soll man Zweige für die Vase mit dem Hammer bearbeiten?

Gelsenkirchen (dpa/tmn) - Blühende Zweige in der Vase sind eine schöne Dekoration für den Wohnraum im Winter. In der Regel werden die Zweige von den kargen Bäumen im kalten Garten geschnitten. Es gibt viele gut gemeinte Tipps, wie man sie rasch zum Blühen bringt.

Gartenmythen erklärt: Soll man Zweige für die Vase mit dem Hammer bearbeiten?
Foto: dpa

Einer davon lautet: Die Enden mit dem Hammer bearbeiten und verbreitern, um die Wasseraufnahme zu fördern. Das ist aber wenig sinnvoll, wie der Fachverband Deutscher Floristen erklärt. Die Stiele werden ja von dem Hammer zerstört. Und über die Verletzungen können verstärkt Bakterien eindringen. Dadurch verringert sich die Haltbarkeit der Zweige.

Der Fachverband rät stattdessen, den Zweig mit einem scharfen Messer schräg anzuschneiden, ein doppeltes Kreuz mit dem Messer zu setzen oder das Stielende zu spalten. Das fördert die Aufnahmefähigkeit von Wasser.

Außerdem empfehlen die Experten, die Zweige vom einem Baum oder Strauch im Garten erst dann abzuschneiden, wenn sie im laufenden Winter einen Frost erlebt haben. Die Knospen, die schon auf dem Zweig angelegt sind, brauchen diesen Kältereiz, um mit dem Treiben zu beginnen. Gut ist auch, wenn man nach dem Frost und dem Schnitt den ganzen Zweig kurz in handwarmes Wasser taucht - das simuliere Frühlingsregen. Außerdem wird das Holz dadurch leicht benetzt, was ein schnelles Austrocknen verhindert.

Anschließend rät der Fachverband, die Zweige in das handwarme Wasser zu stellen. Darin ist der Sauerstoffanteil deutlich geringer als in kaltem Wasser. Der Vorteil: So könnten sich keine Luftblasen in die Einlasskanäle der Pflanze setzen. Die Wasseraufnahme gelingt leichter.

Am 4. Dezember werden traditionell Barbara-Zweige geschnitten und aus dem Garten ins Haus geholt. Sie sollen bis zu den Weihnachtstagen erblühen. Die sogenannte Treiberei bietet sich aber den ganzen Winter über an.

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