Tiermuster und Lemon Tonic: Die Stofftrends für den Wohnraum

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Libellen zieren Kissen, die Vorhänge haben ein Karomuster in Schwarz-weiß. Dazwischen gibt es Hussen in Pink, Pop Orange oder Lemon Tonic. Auf der Fachmesse Heimtextil sind die Stofftrends 2014 zu sehen - und die sind alles andere als dezent.

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Foto: dpa

Schwarz-weiße Farben werden der Trend bei Stoffen für Kissen, Vorhänge und Bezüge im Jahr 2014 sein. Auch die Farbe Grau wird man oft sehen. Aber: „Das bedeutet keineswegs, dass nun Tristesse herrscht und Farben keine Rolle mehr spielen“, sagt Trendberaterin Gabriela Kaiser aus Landsberg am Lech in Bayern. Schwarz und Weiß kommen nicht nur in auffallenden Mustern wie Pepita oder Hahnentritt daher, sondern werden auch mit Pastelltönen oder Metallfarben kombiniert. „Ein graues Sofa, das mit Textilien in einem kräftigen Rosé oder auch in Hauttönen aufgewertet wird, vermittelt eine warme, liebliche Atmosphäre im Raum“, erläutert Kaiser.

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Es geht aber auch knalliger. Martin Auerbach vom Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie hat neue Schocker-Farben ausgemacht: Pink, Lila, Pop Orange oder Lemon Tonic zieren den Wohnraum. Einen Gegensatz dazu bilden Naturmaterialien und -motive. „Im Frühjahr werden wir Stoffe mit bunten Blumen in leuchtenden Farben und Naturtönen sehen“, erläutert Auerbach. Die Trends werden bei der Heimtextil, der Fachmesse für Wohntextilien in Frankfurt am Main, vom 8. bis 11. Januar präsentiert.

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Tiere sind nach wie vor präsent auf Dekostoffen und Kissenbezügen. Eulen und Hirsche werden nun zarteren Wesen wie Schmetterlingen, Marienkäfern oder Libellen Platz machen. Ganz verschwinden werden die Waldbewohner aber nicht. „Sie sind sehr dekorativ, und machen auch in bunten Farben wie Türkis oder Gelb etwas her“, sagt Kaiser.

Dieses Mal setzen vor allem auch computerbasierte Druckverfahren interessante Akzente. Neue Techniken werden ausprobiert. Farben werden nicht einfach nur kombiniert und gedruckt, sondern über die Stoffe gezogen, gezupft, gewickelt, gesprenkelt oder gesprüht. „Der Digitaldruck eröffnet ungeahnte Spielräume“, erklärt Kaiser. Während die Hersteller aus Kostengründen auf konventionelle Stoffe meist nicht mehr als vier Farben drucken, sind die Möglichkeiten beim Digitaldruck nahezu unbegrenzt. „Das ist wie ein Befreiungsschlag. Wir bekommen wildere Muster, filigrane Farbverläufe, aquarellartige Farbeffekte.“

Trotz industrieller Massenproduktion werden die Stoffe individueller. Für Auerbach ist das überhaupt die größte Veränderung: „Es ist technisch möglich, die Stoffe in bestimmten Algorithmen so mit computerbasierten Mustern zu bedrucken, dass sie für jeden Kunden anders ausfallen. Sie unterscheiden sich geringfügig in Form oder Farbe, so dass kein Produkt dem anderen genau gleicht.“

Ein anderer Trend schwappt aus der Bekleidungsmode in die Heimtextilbranche. Opulente Stoffe und die Farben edler Steine werden für Vorhänge, Kissen und Bezüge verwendet. „Das gibt im Raum eine elegante kostbare Atmosphäre“, findet Kaiser. Beliebt bei den Designern sind auch Metalltöne, die in die Heimtextilien eingebracht werden. Aktuell sind hier wärmere Töne wie Gold und Kupfer gefragt.

Diese Trends sind kein Dogma. Sie laden ausdrücklich zum Spielen und Kombinieren ein. Stefan Jakob, Sprecher der Messe Heimtextil ermutigt die Verbraucher deshalb, sich inspirieren zu lassen - und Elemente verschiedener Trendwelten zu mischen. „So entsteht Individualität. Und genau das ist es, was die Verbraucher heute wollen.“

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