Natürliche Oster-Deko von Feld, Wiese und Stall

Düsseldorf (dpa/tmn) - Ostern steht vor der Tür. Das älteste Fest der christlichen Kirchen ist für viele gleichbedeutend mit dem Übergang von der Dunkelheit zum Licht, vom Winter zum Frühling. Entsprechend sollte nun die Dekoration im Haus sein: fröhlich, bunt und duftend.

Der Frühling kommt, Ostern steht an und jetzt muss etwas Farbe in die Wohnung: Das Haus wird nun mit bunten Eiern und Osterhasenfiguren geschmückt. Doch das kann schnell kitschig und altbacken aussehen. Aber Nippes kann auch stilvoll auf der Ostertafel Platz finden, und traditionelle Objekte wie der Osterstrauß können ein ungewöhnliches Aussehen bekommen. Ideen gibt es genug.

Eine solche Idee hat Manfred Hoffmann, Kreativ-Direktor des Fachverbands Deutscher Floristen (FDF) in Düsseldorf: Eine Girlande aus Eierschalen. „Ob Kuchen oder Plätzchen, man backt ja viel zu solchen Feiertagen. Da fallen Eierschalen an.“ Diese Bruchstücke, am besten Hälften, klebt Hoffmann mit der Heißklebepistole zusammen. Die Öffnungen zeigen nach oben. In die Schalen gibt der Florist Wasser und Blüten von Frühlingsblühern. „Oder kleine Zwiebeln, etwa von Traubenhyazinthen.“ Auch Hasen- und Hennenfiguren finden darin Platz - und Kinder hätten so etwas zum Entdecken beim Osterbrunch.

Puristen könnten auch nur einen frühlingshaften Blumenstrauß auf die Tafel stellen. Der Floristenverband schlägt purpurgelbe Tulpen und duftende Kräuterzweige vor. Das besondere daran: Auf die Zweige werden halbe Eierschalen gespießt. Darin können wiederum kleine optische Überraschungen versteckt sein: „Das kann ein Blättchen, ein Häschen oder eine Blüte sein“, sagt Hoffmann.

Flippig ist eine Dekoration mit Eierkartons. In einzelne Fächer werden Blüten gelegt, in andere halbe Eierschalen, in die auch Blüten kommen. Oder ein Eierbecher wird mit bunten Blüten gefüllt, schlägt der Fachverband vor. Wer nur halbe Eierschalen auf den Tisch legt, könne diese von den Kindern bemalen lassen, oder sie werden mit Kulleraugen und Ohren aus Buntpapier beklebt, rät Hoffmann.

Ist das nicht zu kitschig? „Selbst wer keine Kinder hat, freut sich über so eine Deko. Weil ein Stückchen Kind steckt doch an solchen Feiertagen in jedem“, sagt Hoffmann. Und wer kein großes Familienessen plane, könne immerhin für ein Frühstück mit Freunden die Tafel entsprechen decken. Diverse Deko-Ideen für Frühlings-Kollektionen hat der FDF auch auf seine Website gestellt, Anregungen bieten auch die Trendsträuße im April.

Ein bisschen Kitsch darf sein - so sieht das auch die „European floral and lifestyle suppliers association“ (EFSA) - ein Verband von Produzenten und Importeuren, der die Dekorationstrends für das Frühjahr 2012 analysiert hat. Kitsch, Nippes und Traditionelles findet da selbst in dem Wohnszenarium „Sweet Romance“ für Großstädter ohne Kinder Platz, sagt Ulrike Ziegler, EFSA-Managerin. Sie schlägt etwa Schmetterlingsfiguren, Eier oder weiße Federn vor. Die zum Trend passende Ostertafel wird mit transparenten Stoffen wie Tüll und Spitze oder Chiffon gedeckt.

„Das Ganze ist in einem pudrigen Pastell gehalten mit sehr viel Weiß - alles Ton in Ton“, erläutert Ziegler. Und damit können sich sicher auch Traditionalisten anfreunden - denn Weiß ist laut Matthias Kopp von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn auch die Farbe der Kirche für hohe Feste, die keine Märtyrerfeste sind.

Bunter und was für lebensfrohe Familien ist der Trend „La Maison du Bonheur“, zu deutsch Haus des Glücks. Hier wird sehr viel mit den Materialien der Natur und des Alltags dekoriert - beispielsweise werden viele alte Flaschen nebeneinander gestellt und mit einzelnen Blumen bestückt, sagt Ziegler. Auch sie rät zu vielen Blumen im Wohnraum - am besten bediene man sich an allem, was die Wiesen und Gartenbeete gerade hergeben: Gänseblümchen, Ringel- und Butterblumen sowie erblühte Zweige, kombiniert mit Tulpen und Narzissen.

Wer an diesem Tag auf alte Traditionen nicht verzichten mag, sollte etwa dem Osterstrauß zumindest einen modernen Hauch geben, rät der FDF. Statt wie üblich Eier kommen bunte Bänder sowie kleine Blumensträußchen an die Zweige, die jeweils in einem bunten Plastikbecher mit Wasser stecken.

Traditionell wird an Ostern mit Palmwedeln dekoriert - diese werden dem Palmsonntag, in der Kirche geweiht. Auch eine Woche später, zum Osterfest, sehen diese noch gut aus. „Im übrigen soll aus den alten Palmzweigen des Vorjahres die Asche für das Aschenkreuz des Folgejahres hergestellt werden“, erläutert Matthias Kopp.

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