Eine Perle für den Haushalt - Putzhilfen suchen und finden

Osnabrück (dpa/tmn) - Ihre Namen werden gehandelt wie die fähiger Manager. Gute und zuverlässige Haushaltshilfen sind begehrt. Aber auch ohne Empfehlung von Bekannten lässt sich die oder der Richtige finden.

Es braucht nur klare Regeln. Und die Chemie muss stimmen.

Als Jutta Esser zur Projektleiterin befördert wurde, war der Bankangestellten schnell klar: Ihre noch knapper werdende Freizeit wird sie mit Freunden verbringen statt mit Hausarbeit. Eine Hilfe für den Haushalt musste her. Doch woher nehmen? Eine Freundin verriet Esser den Namen der eigenen Putzfee.

Die persönliche Empfehlung ist der typische Weg, eine Haushaltshilfe zu finden. Echte „Perlen“ würden unter der Hand weitergereicht, berichtet Martina Feulner, Vorstandsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft in Osnabrück. Gängig sind zudem Aushänge im Supermarkt sowie Zeitungsannoncen.

Im Internet bieten sich überwiegend Agenturen an. Der Bundesverband haushaltsnaher Dienstleistungen in Gießen rät, Angebote im Internet aber genau zu prüfen. Dort werde häufig gegen eine Gebühr lediglich die Vermittlung einer Reinigungskraft offeriert. Diese müsse der Kunde dann selbst einstellen. Weil dies aus den Angeboten nicht immer klar hervorgehe, bestünde die Gefahr von Schwarzarbeit.

Tipps aus dem Freundes- und Bekanntenkreis haben den Vorteil, dass potenzielle Auftraggeber vorab Informationen aus erster Hand bekommen - sowohl über Fähigkeiten der Hilfe als auch über Konditionen, zum Beispiel Honorar und Arbeitszeit. Das dient als Richtschnur für weitere Gespräche. „Klare Absprachen, auch was die finanzielle Seite angeht, sind die Basis einer guten Zusammenarbeit“, sagt Feulner. Die wird entweder per Handschlag oder Vertrag besiegelt.

Der Auftraggeber steckt den Rahmen der Tätigkeit ab. Kritische Punkte wie das Innenleben von Schränken oder das Arbeiten in Schlaf- und Kinderzimmern müssen ebenfalls geregelt werden. Feulner rät, beim Kinderzimmer zu definieren, wie weit es aufgeräumt werden soll. Agenturen klären solche Details vor Vertragsabschluss in einem Gespräch. Es sollte kostenlos und unverbindlich in der Wohnung des Kunden stattfinden, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Die Verbraucherschützer haben im Internet einen Leitfaden zu Mindestanforderungen an haushaltsnahe Dienstleistungen veröffentlicht. Dass die Haushaltshilfe selbstständig und sachgerecht arbeitet und sich mit dem Kunden verständigen kann, halten die Verbraucherschützer für ebenso selbstverständlich wie das Einhalten von Terminen und die Zusammenarbeit mit Sozialdiensten.

Auftraggeber und Haushaltshilfe können die Leistungen schriftlich festhalten, um Missverständnissen vorzubeugen. Bei Agenturen ist die Leistungsbeschreibung Teil des Vertrags und dient der Qualitätskontrolle. „Die Kriterien werden in Absprache mit dem Kunden regelmäßig überprüft“, erläutert Brigitte Katzenberger-Müller vom Bundesverband haushaltsnaher Dienstleistungen (BVHD) in Hannover. Im Zweifelsfall habe der Kunde ein Recht auf kostenlose Nachbesserung.

Die Verbraucherschützer empfehlen, in Viertelstundenschritten abzurechen. Generell werden die Hilfen nach Stunden bezahlt. Seriöse Agenturen verlangen etwa mindestens 17 Euro plus Mehrwertsteuer. Der Kunde bekommt eine Rechnung. Barzahlung ist bei Agenturen tabu. Schwarzarbeitende private Kräfte bekommen meist 10 bis 12 Euro Stundenlohn auf die Hand. Über das Haushaltsscheckverfahren können Auftraggeber aber ihre Hilfe über die Minijob-Zentrale absichern und aus der Schwarzarbeit herausholen.

Haushaltshilfen wollen wie jeder andere Arbeitnehmer respektvoll behandelt werden. Ein beiderseitiger Tagesgruß ist für Brigitte Katzenberger-Müller das Mindestmaß an Höflichkeit. Von der Reinigungskraft erwartet die Fachfrau Freude an der Arbeit und vom Kunden, dass er ihr keinen Schmutzhaufen zumutet.

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