Verbraucherzentrale kritisiert Tricks mit Packungsgrößen

Hamburg (dpa) - Die Hersteller und Händler von Lebensmitteln verwirren ihre Kunden mit unterschiedlichen Packungsgrößen, die teilweise zum gleichen Preis angeboten werden. Das hat die Hamburger Verbraucherzentrale in einer Stichprobe festgestellt.

Die Verbraucherschützer untersuchten die Füllmengen und Preise für 18 Markenprodukte bei zehn verschiedenen Einzelhändlern. Dabei stießen sie zum Beispiel auf die Goldbären der Marke Haribo, die von den meisten Händlern in 300-Gramm-Tüten für 0,89 Euro angeboten werden. Bei zwei Händlern gab es dagegen zum gleichen Preis nur 200 Gramm. Damit zahlen die Käufer 50 Prozent mehr.

„Die Preisdifferenzen sind schwer festzustellen, weil die Kunden den Unterschied optisch kaum ausmachen können“, sagte Armin Valet, Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale. So hätten verschiedene Händler den Käse Mini Babybel entweder im 120-Gramm-Netz mit sechs Stück oder als 140-Gramm-Packung mit sieben Stück im Programm. Bei einem stets gleichen Verkaufspreis von 1,99 Euro müssten die Verbraucher für die kleinere Packung einen Aufschlag von fast 17 Prozent zahlen. Besonders kompliziert sei es, wenn der Preis einer kleineren Verpackung auch etwas geringer ausfalle. So könnten die Kaubonbons der Marke Nimm 2 entweder 1,99 Euro im 345-Gramm-Beutel oder 1,95 Euro für 240 Gramm kosten - Preisunterschied 41 Prozent.

Die Verbraucherzentrale zieht daraus den Schluss, dass Einzelhandel und Lebensmittelindustrie Hand in Hand arbeiten, um gezielt zu verhindern, dass sich Verbraucher ein klares Bild vom Preis eines Produktes machen könnten. Darin unterschieden sich Markenartikel von günstigen No-Name-Lebensmitteln, die von verschiedenen Einzelhändlern zu Einheitspreisen angeboten würden.

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