Studie: Viele Patienten kennen ihre Rechte nicht

Berlin/Gütersloh (dpa) - 61 Prozent der Bundesbürger wissen kaum etwas über ihre Rechte als Patienten. Das geht aus dem am Freitag (10. Dezember) in Berlin vorgestellten „Gesundheitsmonitor“ der Bertelsmann Stiftung hervor.

Zwar kenne die große Mehrheit der Bevölkerung das Recht auf freie Arztwahl (96 Prozent) oder die umfassende Aufklärungspflicht des Arztes (92 Prozent). Nur neun Prozent wissen aber, dass sie beim Arztwechsel nicht die Originalunterlagen verlangen können.

20 Prozent wissen nicht, ob sie Einsicht in die Behandlungsunterlagen verlangen können oder ob der Arzt die Angehörigen nur mit Zustimmung des Patienten über dessen Erkrankungen informieren darf. Das vom Bundesgesundheitsministerium geplante Patientenrechtegesetz sei dringend notwendig, heißt es in der Studie.

Muss mir mein Arzt die Wahrheit über meinen Zustand sagen? Und kann ich eine gezielte Lebensverkürzung verlangen? „Solche Unsicherheiten können dazu führen, dass der Patient wichtige Rechte nicht in Anspruch nimmt“, sagte Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Stiftung. Dieses Unwissen könne den Behandlungsprozess beeinträchtigen.

Der Arzt ist übrigens tatsächlich verpflichtet, dem Patienten die Wahrheit über die Krankheit zu sagen. Das wussten nur 38 Prozent der Befragten. Und 41 Prozent der Versicherten gingen fälschlicherweise davon aus, dass sie vom Arzt eine gezielte Lebensverkürzung verlangen können.

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