Selbstbräuner: Knackig braun ganz ohne Sonne

Cremen statt Brutzeln: Manche schwören auf Selbstbräuner, manche verfluchen ihn. Damit es gut aussieht, braucht es Übung.

Düsseldorf. Die ersten Versuche mit dem Selbstbräuner haben Spuren hinterlassen. Ein paar karottenfarbene Striemen auf dem Oberarm, einen Duft wie Omas Sofakissen und ein neues Muster auf dem Bademantel. Der Geheimtipp erfahrener Bräunungsnutzer lautete damals: Wenn man den Selbstbräuner mit Bodylotion mischt, lässt er sich leicht auftragen, duftet gut und macht gleichmäßig braun.

Mittlerweile muss längst nicht mehr selbst gemischt werden. Fast jeder Hersteller hat Körperlotionen mit Bräunungseffekt im Repertoire. Auch Männer werden seit kurzem dazu aufgefordert, sich eine Portion Sonne in den Teint zu cremen. Aber ist die Bräune aus der Tube wirklich gesünder als der Gang ins Solarium? Und wie wird der Teint gleichmäßig?

Nein, Selbstbräuner sind für die Haut unbedenklich. Stiftung Warentest hat 300 Frauen zu einem Selbsttest eingeladen. Das Ergebnis: "Hautunverträglichkeiten hat es nicht gegeben", sagt Warentesterin Ursula Lüders. Der Hauptwirkstoff ist Dihydroxyaceton (DHA). Diese Zuckerart, die auch im Körper vorkommt, reagiert mit Eiweißen in der oberen Hautschicht und färbt diese ein. DHA-Allergien sind nahezu unbekannt. "Wenn es in Einzelfällen zu Hautreaktionen kommt, liegt das nicht am DHA, sondern an Konservierungsstoffen, Emulgatoren, Farbstoffen oder Parfums", sagt Gisela Hubbes, Dermatologin in Düsseldorf. Sie sagt auch: "Ein vorübergehendes Kontaktekzem ist bei weitem nicht so schädlich wie stundenlanges Braten in der Sonne."

Stiftung Warentest hat her-ausgefunden, dass DHA bei zehn bis 15 Prozent aller Menschen schlichtweg keine Wirkung erzielt. Selbst wer fleißig eincremt, wird keinen Bräunungseffekt feststellen. Die Warentester vermuten, dass die Haut dieser Menschen zu wenig der nötigen Eiweiße produziert.

Nein, moderne Produkte enthalten feuchtigkeitsspendende Substanzen, die der austrocknenden Wirkung von DHA entgegenwirken. Wer zu trockener Haut neigt, sollte sich vorher mit Körper-Lotion eincremen.

Ja, wenn der Selbstbräuner nicht auf den Hauttyp abgestimmt ist. "Wer einen gelblichen Hautton hat, sollte kein Produkt mit einer rötlichen Färbung verwenden", sagt Ursula Lüders von Stiftung Warentest. Das Problem: Diese Information steht meist nicht auf der Verpackung. Es lohnt sich, erst einmal eine Produktprobe an einer unauffälligen Stelle auszuprobieren.

Neu sind Produkte für einen besonders hellen oder dunklen Teint. Wer zum Beispiel hellblond und blass ist, sollte auf Produkte mit dem Prädikat "Ultrabronze" verzichten. Auch für fettige Haut und sogar für Akne-Haut gibt es mittlerweile spezielle Selbstbräuner.

Nein. Er verursacht keine Mitesser, kann sie aber stärker sichtbar machen. "Der Selbstbräuner färbt das Keratin in den Poren ein", erklärt Dermatologin Gisela Hubbes. Wer großporige Haut hat, sollte daher vorsichtig sein.

Schnellstart Wer nur einen Hauch Bräune möchte, kann zu getönten Body-Lotions greifen. Sie werden angewendet wie normale Cremes. Wer sich zu dick eincremt, riskiert aber auch hier Flecken.

Vorbereitung Wer zum klassischen Selbstbräuner greift, sollte zuvor ein Ganzkörper-Peeling machen. Trockene Haut sollte mit einer Feuchtigkeits-Lotion eingecremt werden. Beides trägt dazu bei, dass die Bräune schön gleichmäßig wird.

Auftragen Selbstbräunungs-creme sollte lieber zweimal dünn als einmal dick aufgetragen werden. Die Creme so lange kreisförmig in die Haut einmassieren, bis sie vollständig eingezogen ist. Ellbogen, Kniekehlen und Füße nur sehr sparsam eincremen. Augenbrauen aussparen - sonst gibt es orangefarbene Balken. Die Hände müssen anschließend gut gereinigt werden, da die Handinnenflächen die Farbe schnell aufnehmen.

Ergebnis Die Creme kann bis zu 30 Minuten nach dem Auftragen abfärben. Die Wirkung setzt je nach Wirkstoffkonzentration in ein bis sechs Stunden ein.

Unzufrieden? Die Bräune ist fleckig ? Dann hilft nur warten - bei vielen Bräunern lässt die Wirkung nach ein oder zwei Tagen nach. Wer nachhelfen will, kann die Flecken mit Zitronensaft bepinseln. Er hellt die Haut auf. Ein weiterer Tipp: Etwas Körpercreme mit Selbstbräuner mischen und dünn nachcremen. Dann sind die peinlichen Flecken oft schon überdeckt.

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