Magenschmerzen und Erbrechen, aber auch sinkender Blutdruck sind typische Folgen des Verzehrs von Giftpilzen. „Im Einzelfall können die Kreislaufprobleme im Vordergrund stehen“, sagte Peter Sefrin, Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Auch Rausch- und Erregungszustände bis hin zur Bewusstlosigkeit durch den Verzehr giftiger Pilze seien möglich, so der Notfallmediziner.

Giftig sind zum Beispiel Fliegenpilze, Rötlinge, Satans- oder Knollenblätterpilze. Je nach Pilzart kann es Sefrin zufolge 15 Minuten oder 4 bis 6 Stunden nach dem Verzehr zu den Vergiftungsanzeichen kommen. Beim Knollenblätterpilz, der oft mit essbaren Champignons verwechselt wird, könne es 7 bis 48 Stunden dauern.

Eine echte Pilzvergiftung ist immer ein Fall für den Arzt. Am besten nehmen Betroffene oder Helfer Speisereste und Erbrochenes mit, um Hinweise auf die Pilzart geben zu können. Sind die Symptome sehr heftig, sollte der Rettungsdienst unter 112 gerufen werden. „Durch Knollenblätterpilze sind Leberschäden möglich, die bis hin zum Tod führen können“, warnte der Mediziner.

Auch eigentlich essbare Pilze können zu einer Vergiftung führen, wenn sie verdorben sind. Dann handelt es sich um eine klassische Lebensmittelvergiftung durch Giftstoffe, die sich aus zersetzten Eiweißen in den Pilzen gebildet haben. „Leitsymptome sind dann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall“, erläuterte Sefrin. Er rät auch in diesem Fall zum Arztbesuch, damit Flüssigkeits- und Mineralienverluste sofort fachmännisch ausgeglichen werden.

„Man sollte sicher sein, welche Pilze man sammelt“, betonte der Notfallmediziner. Wer es nicht genau weiß, fragt am besten einen Pilzsachverständigen. „Man sollte nicht selbst die Probe aufs Exempel machen und den Pilz einfach essen.“