Basis ist die größte Befragung von Klinikpatienten ihrer Art, wie die AOK, die Barmer GEK, die Bertelsmann Stiftung und der Bundesverband der Verbraucherzentralen am Dienstag in Berlin mitteilten. Die beiden Kassen hatten eine Million Klinikpatienten befragt.

83 Prozent sind zufrieden mit der ärztlichen Versorgung, 82 Prozent mit der Pflege. Etwas geringer ist die Zufriedenheit mit Organisation und Service (79 Prozent). Zwischen den einzelnen Krankenhäusern gibt es deutliche Unterschiede: So erreichen zwar etwa zwei Drittel der Kliniken eine Weiterempfehlungsrate von über 80 Prozent, etwa ein Drittel liegt jedoch darunter. Rund 2,5 Prozent der Häuser fallen sogar unter 70 Prozent.

„Wir kommen aus einer Tradition, in der wir in der Regel in das nächstbeste Krankenhaus gegangen sind“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Gerd Billen. Heute könne der Patient mit Hilfe des Suchportals zielgerichteter suchen. Die entscheidende Frage laute: „Kann ich Arzt oder Krankenhaus trauen?“ Neben den guten Noten gebe es auch deutliches Verbesserungspotenzial für eine ganze Reihe von Kliniken.

AOK-Chef Jürgen Graalmann betonte: „Wer sich in Essen einer Knieoperation unterziehen muss, hat in einem Radius von 50 Kilometern mehr als 100 Kliniken zur Auswahl.“ Zugleich kritisierte er die Operationspraxis in den Kliniken. „Man muss sich anschauen ob die durchgeführten Operationen, alle medizinisch begründet sind.“

Auch ärztliche Fachgesellschaften von Orthopäden und Chirurgen wiesen darauf hin, dass viele Operationen an Wirbelsäule, Knie- und Hüftgelenken eher aus finanziellen Gründen durchgeführt würden.

Nach Meinung von Barmer-GEK-Vize Rolf-Ulrich Schlenker zeigt die Umfrage, dass die Patienten weniger Wert darauf legten, ob sie ein Zwei-Bett-Zimmer hätten oder die Verpflegung gut sei. „Man möchte gut medizinisch versorgt werden.“ dpa