Kopfläuse durch mehrfache Behandlung beseitigen

Berlin (dpa/tmn) - Kopfläuse übertragen sich nur durch direkten Kontakt, etwa wenn Kinder beim Spielen die Köpfe zusammenstecken oder die gleiche Bürste benutzen. Die Plagegeister verschwinden nicht von allein - Eltern müssen ihre Kinder mehrfach behandeln.

Bei einem Befall sind mehrere Lebensstadien gleichzeitig zu finden: von den Eiern, auch Nissen genannt, bis zu erwachsenen Tieren. Weil Kopflausmittel nicht alle Nissen zuverlässig abtöten, können nach einer einmaligen Behandlung neue Larven aus den Nissen schlüpfen. Deshalb ist nach 9 bis 10 Tagen eine Wiederholungsbehandlung unbedingt empfehlenswert.

Kopflausmittel enthalten Schädlingsbekämpfungsmittel auf pflanzlicher Basis oder einen Wirkstoff auf Siliconbasis, der die Läuse mit einer undurchlässigen Schicht überdeckt und so erstickt. Die genaue Anwendung ist je nach verwendetem Produkt unterschiedlich. Mögliche Fehler sind zu kurze Einwirkzeiten, zu sparsames oder ungleichmäßiges Auftragen. Um eine starke Verdünnung zu vermeiden, sollten die Mittel nicht im tropfnassen Haar verteilt werden.

Verschiedene Läusemittel werden außerdem besser nicht gleichzeitig oder unmittelbar nacheinander benutzt, da dies das Risiko für Nebenwirkungen erhöht, warnt die Kammer. Die Behandlung wird durch Auskämmen ergänzt. Mit einem speziellen, sehr feinen Kamm lassen sich die Nissen entfernen. Weniger schmerzhaft ist das Kämmen, wenn die Haare nass und mit viel Pflegespülung geschmeidig gemacht worden sind.

Kopfläuse befallen meist Kinder, die sie untereinander weiter verbreiten. „Entgegen des Vorurteils hat Kopflausbefall nichts mit Unsauberkeit zu tun. Es spielt für die Übertragung keine Rolle, ob man sich häufig die Haare wäscht oder nicht“, erläutert Thorsten Gottwald von der Bundesapothekerkammer. „Andererseits wird man mit Haarewaschen allein die Läuse auch nicht wieder los.“

Kopfläuse sind etwa zwei Millimeter große Parasiten, die sich von Blut ernähren. Ihre Stiche in die Kopfhaut jucken und können sich entzünden. Die Läuse können nicht springen oder außerhalb der Haare weite Strecken krabbeln. Da Kopfläuse nur auf Menschen überleben, werden sie durch Haustiere nicht übertragen.

Hat ein Kind Kopfläuse, müssen sich Eltern nicht nur um ihr eigenes Kind kümmern. Sie sind verpflichtet, zusätzlich die Schule oder den Kindergarten zu informieren. Betroffene Kinder dürfen die Gemeinschaftseinrichtungen erst wieder besuchen, wenn der Kopflausbefall ausgestanden ist.

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