Kinder keinen Schmuck mit Paternosterbohnen tragen lassen

Berlin (dpa/tmn) - Hübsch rot sehen sie aus, die Samen der Paternosterbohnen. In Afrika und Indien werden sie als Schmuck getragen. Doch wer Ketten oder Armbänder mit ihnen erwirbt, sollte extrem vorsichtig sein: Die Pflanze ist hochgiftig.

Schmuck aus Paternosterbohnensamen sollten Eltern am besten unzugänglich für Kinder aufbewahren. Kleinkinder und Heranwachsende sollten ihn nicht tragen, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin in einer jetzt veröffentlichten Stellungnahme. Ein Samen des unter anderem in Indien und Afrika vorkommenden Paternosterbohnenstrauchs enthalte etwa 75 Mikrogramm hochgiftiges Abrin.

Das entspreche einer Dosis, die für Kinder tödlich sein kann. Bei Kleinkindern liege die tödliche Menge sogar deutlich darunter. Bei Erwachsenen führten 40 bis 150 Milligramm zu schweren Vergiftungen, erläutert das BfR.

Die etwa fünf Millimeter großen Samen mit harter Schale sind oval und glänzen rot. Sie werden als Perlen bei Naturschmuckketten verwendet und enthalten den giftigen Samenkern, der beim Auffädeln auf eine Kette oft angebohrt wird. Kinder könnten an den Bohnen lutschen, knabbern oder sie verschlucken, warnt das BfR. Nach wenigen Stunden bis zu zwei Tagen kann das Gift eine schwere Magenschleimhautentzündung mit Erbrechen, Durchfall und Krämpfen bis hin zu Nieren- sowie Kreislaufversagen bei großem Flüssigkeitsverlust auslösen.

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