Hochzeitstorte sollte zur Deko passen

Augsburg (dpa/tmn) - Wenn die Hochzeitstorte um Mitternacht feierlich angeschnitten wird, ist das oft die Krönung der Feier. Was Brautpaar und Gäste in wenigen Bissen verzehren, braucht eine gründliche Vorbereitung.

Eine Hochzeit ohne Torte? Für die meisten Brautpaare ist das unvorstellbar, und deshalb sollten sie die süße Krönung ihrer Feier rechtzeitig planen. „Essen Sie bei der Konditorei Ihrer Wahl erstmal inkognito Probe, schauen Sie, ob es online einen Tortenkatalog gibt und erkundigen Sie sich bei Leuten, die schon geheiratet haben“, rät Gerhard Schenk, Konditoreibesitzer in Augsburg und Präsident des Deutschen Konditorenbundes. Eine Hochzeitstorte ist zwar oft etwas fürs Auge, aber gut schmecken soll sie natürlich auch - und Grundlage sind die Kuchen und Torten, die das beauftragte Geschäft jeden Tag herstellt.

Im letzten Drittel der Gesamtplanungszeit müssen die Brautleute sich um die Bestellung des Backwerks kümmern, rät Schenk. Je nach Erfahrung und Auslastung des Konditors sollten sie zwei bis sechs Wochen vor dem Fest die Torte in Auftrag geben und sich etwa eine Stunde Zeit für die Planung beim Konditor nehmen. „Je mehr er über die Hochzeit weiß, desto einfacher kann er sie als Maßanfertigung herstellen“, sagt er. „Kein Hochzeitspaar will ja die Torte, die schon 20 andere hatten.“

Das Brautpaar sollte beim Gespräch unter anderem wissen, wie die Dekoration bei der Feier aussieht. „Stellen Sie sich vor, es ist fliederfarben eingedeckt und der Strauß und das Auto sind farblich entsprechend gestaltet - und dann bekommen Sie eine knallorange Torte. Das geht gar nicht“, veranschaulicht Schenk den Tipp. Die Torte sollte nicht im negativen Sinne auffallen. „Sind weiße Rosen im Brautstrauß, könnte sich dieses Motiv auf der Torte wiederfinden“, erläutert er.

Wird die Torte nachmittags als erstes Essen nach der Trauung serviert, haben die Gäste meist mehr Hunger als abends nach einem Fünf-Gänge-Menü. Daher empfiehlt Schenk für nachmittags, zweieinhalb Stücke pro Kopf einzuplanen. Abends reichen dagegen 50 Stücke für 80 bis 90 Gäste. Außerdem hängt die Menge davon ab, ob Verwandte eventuell selbst gebackene Kuchen beisteuern oder nicht.

Eine Rolle spielt auch, wie und wo die Torte serviert wird. Holen an der Planung Beteiligte den Kuchen ab? Oder liefert der Konditor ihn an? Gibt es vor Ort Kühlmöglichkeiten? Bei einem sommerlichen Fest im Freien schmelze eine filigrane Schokoladendekoration schnell, warnt der Konditormeister. Auch Buttercreme sei dann eher unangebracht. Und selbst wenn die Gäste sehr hungrig sind und viel Kuchenappetit haben, sollte es Alternativen zur Buttercreme geben, Obstkuchen und kleine Plunderteilchen etwa.

Der Preis bemisst sich am Aufwand - etwa daran, ob die Torte nur eine Ebene hat, wie eine Wendeltreppe aufgebaut oder sonst wie mehrstöckig ist, ob sie aufwendige Verzierungen aus Marzipan oder einer anderen Konditormasse hat oder für eine dreistellige Gästezahl reichen soll. „Das kann von 60 Euro bis 3500 Euro reichen und regional sehr unterschiedlich sein“, erläutert Schenk. Bei einer einfachen Torte sei mit 2,50 bis 3 Euro, bei einer extrem aufwendigen dagegen auch mit 10 Euro pro Stück zu rechnen. Im Durchschnitt müssten Paare 300 bis 400 Euro für eine ganze Torte einplanen.

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