Dorschleber aus der Ostsee mit Giften belastet

Schwerin (dpa) - Die Leber des Ostseedorschs ist so stark mit Giften belastet, dass sie nicht mehr gegessen werden sollte. Das teilt das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mit.

Untersuchungen von 21 Dorschleberproben aus der Ostsee auf Dioxine, Furane und die organischen Chlorverbindungen PCB hätten ergeben, dass die in der EU festgelegten Höchstgehalte in allen Fällen überschritten wurden. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Minister Till Backhaus (SPD) sagte, alle fischverarbeitenden Betriebe, Handel und Verbände im Land seien darüber informiert. Amtlicherseits sei geregelt, dass keine Dorschleber aus der Ostsee in den Verkauf gelange. Im Handel sei aber Dorschleber aus dem Atlantik, deren Werte unbedenklich seien.

Der Dorsch ist ein Magerfisch, dessen Fleisch laut den Untersuchungsergebnissen nur gering belastet ist. Dorschfleisch gilt somit als unbedenklich.

Der Mensch nimmt Dioxine und Furane vor allem über fetthaltige tierische Lebensmittel auf. Die Substanzen reichern sich im Körperfett - vor allem in der Leber - an und werden nur sehr langsam wieder ausgeschieden. Sie stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Umweltgifte Dioxin und PCB werden hauptsächlich bei Verbrennungsprozessen in der Industrie freigesetzt.

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