Belastete Paprika: Weitere Supermarktketten betroffen

Hamburg (dpa) - Nach der Paprika-Rückrufaktion des Discounters Lidl ist nach Angaben von Greenpeace auch bei anderen Supermarktketten Paprika mit überschrittenen Ethephon-Grenzwerten gefunden worden.

Verbraucher können das belastete Gemüse leicht erkennen.

Erst am Samstag (15. Januar) rief Lidl den „Spanischen Paprika Mix“ aus Geschäften in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wegen unzulässig hoher Ethephon-Werte zurück. Jetzt hat die Umweltorganisation Greenpeace bei Tests auch in den Geschäften von Tengelmann und der Edeka-Tochterfirma Netto Marken-Discount hohe Rückstände des Wachstumsregulators in gelben und roten Gemüsepaprika gefunden. Verbraucher könnten das belastete Gemüse schnell an den grünen Schattierungen erkennen.

„Die Paprika sind im spanischen Winter nicht schnell genug gelb und rot geworden“, erklärte der Greenpeace-Experte Manfred Santen. „Um den Paprika-Mix in allen drei Farben verkaufen zu können, haben die Produzenten mit Chemie nachgeholfen.“ Ethephon ist nach Greenpeace-Angaben bei zu hohen Rückständen gesundheitsschädlich und kann reizend auf Haut und Schleimhäute wirken. Werde das Pestizid in großen Mengen verzehrt, wirke es als Nervengift.

Die bereits am 8. Januar in sieben Städten genommenen Greenpeace-Proben wiesen bei drei von 29 Proben Überschreitungen des gesetzlichen Höchstgehaltes auf. Eine Paprika-Probe aus einer Netto-Filiale in Bonn überschritt die „Akute Referenzdosis“ (ARfD). Bereits der einmalige Verzehr könne die Gesundheit schädigen - besonders bei Kindern, betonte Greenpeace.

Netto nahm die Paprikasorten in zwei Niederlassungen in Nordrhein-Westfalen aus dem Sortiment, sagte eine Unternehmenssprecherin. Das Paprika-Sortiment in anderen Netto-Filialen sei dagegen nicht betroffen. Verbraucher, die die betroffenen Artikel bereits gekauft haben, könnten diese in allen Filialen zurückgeben und erhielten den Kaufpreis zurück.

Tengelmann wollte sich zunächst nicht äußern. Man werde der Sache aber auf den Grund gehen, sagte eine Sprecherin der in Mühlheim an der Ruhr ansässigen Tengelmann-Gruppe. Lidl hatte schon am Wochenende mitgeteilt, die betroffenen Artikel aus dem Verkauf genommen zu haben.

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