Bei Rückenbeschwerden nicht auf Online-Zweitmeinung verlassen

Berlin (dpa/tmn) - Das Internet ist oft zur ersten Anlaufstelle geworden, wenn es um medizinische Fragen geht. Zweitmeinungen zu Bandscheibenproblemen sollten nach Expertenmeinung aber nicht aus dem Netz stammen.

Der Weg zum Arzt bleibt Patienten nicht erspart.

Die Entscheidung für oder gegen eine Operation bei Bandscheibenproblemen sollte nicht aufgrund einer online eingeholten Zweitmeinung fallen. Bei einem Bandscheibenvorfall sei immer auch eine körperliche Untersuchung nötig, betonen die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Im Internet würden oft gegen Vorkasse Ferndiagnosen angeboten.

Um zu entscheiden, wie ein Rückenproblem behandelt wird, empfehlen die Mediziner grundsätzlich ein dreistufiges Verfahren. So ließen sich unnötige Operationen vermeiden. An erster Stelle steht eine körperliche Untersuchung des Patienten auf Rücken- und Beinschmerzen. Außerdem klärt der Arzt, ob der Betroffene an Gefühlsstörungen oder Lähmungen leidet und wie ausgedehnt diese sind. Als Zweites folgt die Auswertung von CT- oder MRT-Bildern, um zu ermitteln, ob ein Bandscheibenvorfall die Beschwerden verursacht hat.

Schließlich leite der Arzt ein Therapiekonzept ab, erläutern die Experten. Dabei gelte: Rückenschmerzen alleine erfordern keine Operation, Lähmungen sprechen dafür. Liege der Fall dazwischen, sollten Ärzte und Patient gemeinsam entscheiden. Wer schnell schmerzfrei werden wolle, entscheide sich womöglich gegen eine langwierige konservative Behandlung mit Schmerzmitteln und Physiotherapie und für eine Operation.

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