Bei pflanzlichen Nahrungsergänzungen nach Nebenwirkungen fragen

Berlin (dpa/tmn) - Ist ja nur pflanzlich, kann ja nicht schaden: Wer das über pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel denkt, irrt. Die Präparate können durchaus Neben- oder Wechselwirkungen mit Arzneien haben.

Da hilft nur der Rat vom Fachmann.

Auch bei der Einnahme pflanzlicher Nahrungsergänzungsmittel ist Vorsicht angebracht: Sie können schwerwiegende Nebenwirkungen haben oder Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen. Patienten sollten daher ihren Arzt oder Apotheker immer über die Einnahme informieren und sich beraten lassen, rät Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer in Berlin. Anders als bei Arzneimitteln sei bei diesen Produkten keine Packungsbeilage mit Hinweisen auf mögliche unerwünschte Wirkungen vorgeschrieben.

Nahrungsergänzungsmittel zum Beispiel mit Ginkgo, Schwarzkümmel oder Sägepalmenfrüchten können die Blutgerinnung stören. Sie sollten deshalb mindestens drei Tage vor einer Operation nicht mehr eingenommen werden. Sogar mindestens sieben Tage vor einer OP sollten Patienten auf Produkte mit Knoblauch oder Ginseng verzichten, denn diese steigern ebenfalls die Gefahr von Blutungen. Im geringen Mengen als Zutat im Essen ist Knoblauch dagegen unbedenklich.

Manche Nahrungsergänzungen können sich negativ auf Medikamente auswirken: Sonnenhut etwa kann die Wirkung von Arzneimitteln hemmen und allergische Reaktionen auslösen. Roter Reis stört oft die Wirkung von cholesterinsenkenden Statinen. Johanniskraut kann die Wirksamkeit einer Krebstherapie beeinträchtigen. Da der Körper einen der wichtigsten Johanniskraut-Bestandteile nur langsam abbaut, sollte das Mittel mindestens fünf Tage vor einer OP abgesetzt werden.

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