Bei Diabetes wenig Lebensmittel mit Stevia essen

Berlin (dpa/tmn) - Menschen mit Diabetes sollten mit Stevia gesüßte Lebensmittel nur in geringen Mengen essen. Grund: Es könne leicht zu einer Überdosierung mit unklaren Folgen kommen, warnen Diabetes-Verbände.

Stevia ist ein seit Dezember in der Europäischen Union als „Lebensmittelzusatzstoff E 960“ zugelassenes Süßungsmittel. Es gilt als kalorienfrei und gelangt nach dem Verzehr nicht in den Blutkreislauf. Allerdings könne es leicht zu einer Überdosierung mit unklaren Folgen kommen, warnen die Organisation diabetesDE und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD).

Sie empfehlen in einer gemeinsamen Stellungnahme Diabetikern daher nur bedingt den Verzehr zum Beispiel von Speiseeis, Konfitüren oder Knabbereien, die mit Stevia gesüßt sind. Wie auch bei Produkten mit herkömmlichen Zucker oder Süßstoffen dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass solche Lebensmittel unbedenklich sind, weil sie sich vermeintlich nicht auf den Blutzuckerspiegel oder das Gewicht auswirken.

Betroffene sollten den Experten zufolge Kuchen und andere Nahrungsmittel mit „ungünstigen Nährwertprofilen“ grundsätzlich nur in geringen Mengen essen - egal, welcher Süßstoff enthalten ist. Die umgangssprachlich Stevia genannten Steviolglycoside haben eine 200- bis 300-fache höhere Süßkraft als Zucker. Als unbedenklich gilt ein Verzehr von vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.

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