Behörde warnt vor gepanschtem Wodka

Erfurt (dpa) - Das Thüringer Landesamt für Lebensmittelüberwachung und Verbraucherschutz warnt vor dem Wodka einer Schnapsbrennerei im Eichsfeld. Es bestehe der dringende Verdacht, dass ein Teil des Wodkas einen erhöhten Methanolgehalt aufweise, teilte die Behörde mit.

Das Thüringer Landesamt für Lebensmittelüberwachung und Verbraucherschutz warnt vor Wodka der Marke „Excellent Vodka V 24 Original“ der Firma Bärenkrone in Leinefelde/Worbis. Vermutlich weisen Teile des Wodkas einen zu hohen Methanolgehalt auf. Methanolvergiftungen können zu schweren gesundheitlichen Schädigungen wie Erblindung führen und sogar tödlich enden. Die Behörde vermutet, dass der Schnaps vor allem an Diskotheken in Westdeutschland ausgeliefert worden ist.

Das Landesamt hatte nach Angaben eines Sprechers unter anderem aus einem Veterinäramt in Niedersachsen Hinweise auf mögliche Panschereien erhalten. Im Betrieb fanden die Lebensmittelkontrolleure Alkohol, der „nicht für Lebensmittelzwecke geeignet“ sei. Zu Zusammenhängen mit einem mutmaßlichen Branntweinsteuerdelikt wollte sich der Sprecher unter Verweis auf laufende Ermittlungen nicht äußern. Der Betrieb sei von einer Behörde bereits geschlossen worden, hieß es nur. Die Verzehrwarnung wurde auch auf das Internetportal lebensmittelwarnung.de eingestellt.

Vor zwei Wochen hatten Zollfahnder einen Spirituosenhersteller aus Nordthüringen ins Visier genommen, der unversteuerten Alkohol aus Osteuropa zu Wodka verarbeitet und weiterverkauft haben soll. Bei einer Razzia waren auch zwei Gebäude im Eichsfeld durchsucht worden. Die hinterzogene Branntweinsteuer summiert sich auf eine Million Euro. Der Hauptbeschuldigte, ein 37-jähriger Mann aus dem Unstrut-Hainich-Kreis, sitzt in Untersuchungshaft. Der Betrieb ist seitdem geschlossen.

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