Alzheimer-Früherkennung: Durchbruch bahnt sich an

Schäden des Gehirns können eher diagnostiziert werden. Experten denken schon an eine vorbeugende Impfung.

Düsseldorf. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden an Demenz, etwa zwei Drittel davon an Alzheimer, der häufigsten Form der Demenz. Nun bahnt sich in der Früherkennung ein Durchbruch an.

Immer mehr Substanzen werden gefunden und entwickelt, mit deren Hilfe sich die Eiweißablagerungen, die die Gehirnzellen zerstören, deutlich früher erkennen lassen. Weil diese sogenannten Plaques bereits Jahre vor den ersten Symptomen beginnen, könnte die Krankheit bald sogar erkannt werden, bevor der Betroffene selbst etwas merkt.

Prof. Wolfgang Maier, Direktor der Klinik für Psychiatrie am Uniklinikum Bonn und Sprecher des Kompetenznetzes Demenzen, sagt: „Es ist absehbar, dass es in wenigen Jahren Präventionsmaßnahmen wie eine Impfung gegen Alzheimer gibt — vermutlich aber mit deutlichen Nebenwirkungen.“

Gerade deshalb brauche man eine sichere Frühdiagnostik, „denn nur bei sehr hoher Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung sind die Nebenwirkungsrisiken vertretbar.“

Vor allem auf zwei Verfahren wird die Früherkennung gestützt. Ob sich aus einer leichten kognitiven Störung Alzheimer entwickeln wird, kann mit hoher Aussagekraft nach einer Wirbelsäulen-Punktion aus dem Nervenwasser herausgelesen werden.

Interessanter ist für Maier die verbesserte Bildgebung des Gehirns, die voraussichtlich 2012 für die Alzheimer-Diagnostik zugelassen wird. Damit sollen Eiweißablagerungen im Gehirn so sichtbar gemacht werden, wie es bislang nur nach dem Tod bei einer Autopsie möglich war.

Allerdings gilt trotz immer früherer Diagnose weiterhin: Die Krankheit kann nicht geheilt, sondern nur verlangsamt werden.

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