Ängste können Schwindelattacken auslösen

Berlin (dpa/tmn) - Alfred Hitchcock hat das Phänomen in seinem Film „Vertigo“ geschickt ins Bild gesetzt: Ängste können sich in Form von Schwindelattacken bemerkbar machen.

Mögliche Auslöser seien Situationen, in denen die Betroffenen vermuten, das Herbeiholen eines Arztes könnte schwierig werden, zum Beispiel in Menschenansammlungen, erläutert Prof. Borwin Bandelow von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. Aber auch Sinneseindrücke, die entstehen, wenn der Betroffene von einem Balkon oder einer Brücke herunter- oder hinaufblickt, können den Schwindel auslösen. Bei Hitchcocks Filmfigur ist es eine Treppe.

Manchmal haben die Betroffenen vor einer Schwindelattacke Probleme in ihrer Beziehung, der Familie oder im Job erlebt. Meist gebe es aber keine solchen äußeren Stressfaktoren, erläutert Bandelow. Am häufigsten kommt Schwindel bei einer sogenannten Panikstörung vor.

Die Betroffenen fühlen sich plötzlich benommen. Sie meinen, beim Gehen und Stehen unsicher zu sein, und haben das Gefühl, in Kürze ohnmächtig zu werden. Bei einer Panik könne es außerdem zu Herzrasen, Zittern, Schwitzen oder Luftnot kommen. Behandeln lässt sich Angstschwindel meist mit einer Verhaltenstherapie. Die Patienten müssen dabei unter anderem lernen, sich selbst nicht zu intensiv zu beobachten. Denn dies kann sich auf den Gleichgewichtsinn auswirken und den Schwindel verstärken.

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