Zusatzversicherung für Elektrogeräte überflüssig

Henstedt-Ulzburg (dpa/tmn) - Teure Zusatzversicherungen für Elektrogeräte können sich Verbraucher sparen. Das Geld lasse sich sinnvoller investieren, raten Verbraucherschützer.

Viele Versicherungen oder Einzelhändler bieten zum Beispiel beim Kauf eines neuen Notebooks spezielle Versicherungen gegen Diebstahl und Beschädigungen an. „Meistens sind das sogenannte Zeitwertversicherungen“, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BDV). Sie empfiehlt Verbrauchern, vor der Unterschrift das Kleingedruckte genau zu studieren.

Bei Zeitwertversicherungen nimmt die im Schadensfall ausgezahlte Summe mit der Zeit ab - wird das ehemals teure Notebook also nach drei Jahren beschädigt, bekommt der Versicherte nicht mehr den Neupreis zurück. Hinzu kommen nach Angaben der Expertin oft andere Einschränkungen, wie eine Selbstbeteiligung. Bianca Boss empfiehlt, das Geld lieber anders zu investieren. Zu viele Verbraucher hätten zum Beispiel noch immer keine private Haftpflichtversicherung: „Versicherungen sind vor allem für Schäden sinnvoll, die Sie im Zweifelsfall ruinieren würden.“

Herd, Kühlschrank und andere teure Elektrogeräte im Haushalt lassen sich am besten mit der Hausratversicherung schützen, erklärt Boss: „Damit sind sie gegen Feuer- und Wasserschäden versichert, aber auch gegen Diebstahl.“ In vielen Fällen zahlten die Versicherungen sogar, wenn das Notebook im Urlaub aus dem Hotelzimmer geklaut wird.

Schwierig wird es dagegen bei allen Versicherungen, wenn der Benutzer Schäden verursacht. „Im Zweifelsfall hat der Versicherte immer die Nachweispflicht“, sagt Boss. Ist der Schaden durch grobe Fahrlässigkeit entstanden, beispielsweise weil Wasser über die Spielekonsole gegossen wurde, könne es unter Umständen sehr schwierig sein, an sein Geld zu kommen.

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