Studie: Frauen sind glücklicher als Männer

Hamburg (dpa) - Seit drei Monaten versuchen der Zukunftsforscher Horst Opaschowski und das Ipsos-Institut, den Wohlstand der Deutschen nicht nur nach materiellen Gesichtspunkten zu messen. Jetzt haben sie neue Ergebnisse vorgelegt.

Frauen legen weniger Wert auf Geld und materielle Güter als Männer und pflegen laut einer Studie ihre Kontakte zu Freunden und Familie. Damit fahren sie anscheinend besser: 51 Prozent der Frauen sagen laut der repräsentativen Untersuchung von sich selbst, sie seien glücklich, aber nur 47 Prozent der Männer. Das ist eines der Ergebnisse der zweiten Auflage des Nationalen Wohlstandsindex für Deutschland (NAWI D), die am Montag (26. November) in Hamburg vorgestellt wurde.

Der gesamte gefühlte Wohlstand hat sich seit der ersten Berechnung des Index vor drei Monaten nicht verändert; er steht nach wie vor bei 42 von 100 möglichen Punkten. Für die Analyse wurden 2000 Menschen ab 14 Jahren befragt.

Der Index, den der Zukunftsforscher Horst Opaschowski und das Marktforschungsinstitut Ipsos entwickelt haben, will neben dem ökonomischen Status auch die Zufriedenheit der Deutschen messen. „Durch Deutschland gehen Wohlstands-Risse“, sagte Opaschowski. „Neben der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und dem scheinbar unüberbrückbaren Wohlstandsgraben zwischen Ost und West nimmt vor allem die Polarisierung der Lebensverhältnisse zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen zu.“ Wer über mehr als 2500 Euro netto verfüge, fühle sich auf der sicheren Seite. Dagegen hätten drei Viertel der Geringverdiener mit weniger als 1250 Euro Einkommen Angst vor der Zukunft.

Ein höherer Lebensstandard gehe nicht zwangsläufig mit einem Wachstum an Lebensqualität einher, heißt es in der Studie. Auch der junge, urbane und gebildete Teil der Bevölkerung verspüre Defizite wie fehlende Entscheidungsfreiheit, Zeitmangel oder zu wenig soziale Kontakte.

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