So finanzieren Sie Ihren Immobilienkauf auch im Alter günstig

Auch wer nicht mehr der Jüngste ist, muss längst nicht auf einen Immobilienkauf verzichten. Bei der Finanzierung gibt es allerdings einiges zu beachten.

<h2 style="text-align: center;">Kalkulieren Sie Ihre Kreditraten richtig

Ist das Hypothekendarlehen bis zum Rentenbeginn nicht abbezahlt, sollten Sie dies beim Kalkulieren der Monatsrate unbedingt berücksichtigen. In der Regel ist im Rentenalter weitaus weniger monatliches Einkommen vorhanden als während der Berufstätigkeit. Entsprechend niedriger sollten die Monatsraten ausfallen. Schließen Sie deshalb möglichst einen Immobilienkredit ab, bei dem es mindestens einmal möglich ist, die Tilgungsrate zu ändern.

Wer im Alter von 50 oder 55 Jahren eine Baufinanzierung abschließt, sollte ein Volltilgerdarlehen wählen und sich so die Zinsen bis zum Laufzeitende sichern. Ein solches Darlehen kostet in der Regel nur einen geringen Zinsaufschlag, dafür muss sich der Kreditnehmer jedoch nicht mehr mit einem Anschlussdarlehen beschäftigen. Im Rentenalter kann sich die Anschlussfinanzierung nämlich durchaus schwierig gestalten. Da der finanzielle Spielrahmen im Rentenalter geringer ist, bieten Banken in der Regel schlechtere Kreditbedingungen. Zuweilen wird sogar gar kein Kredit mehr an Rentner vergeben. Sollte zudem das Zinsniveau gestiegen sein, kann der Kreditnehmer dies später weniger gut verkraften. Besser also gleich den Zinssatz sichern, bis die Immobilie komplett abbezahlt ist.

Gerade im Alter stellt sich zuweilen ein Geldsegen ein — durch die Auszahlung einer Lebensversicherung, eine Erbschaft oder eine Abfindung. Dieses Geld sollte sich in die Immobilienfinanzierung mit einbringen lassen. Im Falle der Lebensversicherung können Sie die Finanzierung direkt auf die Fälligkeit hin ausrichten. Mit der Auszahlung der Lebensversicherung ist das Darlehen dann komplett getilgt. Liegt der Zeitpunkt der Auszahlung in den kommenden fünf bis acht Jahren, sind die Zinsen für dieses Teil-Darlehen auch entsprechend niedrig. Treten Sie die Lebensversicherung als Sicherheit für die Immobilienfinanzierung ab, werden die Zinsen meist noch geringer. Für ungeplanten Geldsegen sollte die Immobilienfinanzierung Möglichkeiten zur Sondertilgung vorsehen. Viele Baufinanzierer bieten an, dass fünf bis zehn Prozent der ursprünglichen Kreditsumme als Sondertilgung zahlbar sind. Bei einem Kredit über 100000 Euro können so pro Jahr 5000 bis 10000 Euro außer der Reihe in die Finanzierung fließen. Aber aufgepasst: Während bei vielen Geldhäusern Sondertilgungen kostenlos sind, lassen sich einige Anbieter die Option durch einen Zinsaufschlag bezahlen.

Möglicherweise fällt es älteren Kreditnehmern bis zur Rente leicht, hohe Kreditraten zu stemmen. Dennoch sollten sie von einer kompletten Finanzierung absehen und nach Möglichkeit Eigenkapital einbringen. Andernfalls könnte es Schwierigkeiten geben, falls das monatliche Einkommen doch bereits früher als geplant sinkt — beispielsweise durch Altersteilzeit oder einen vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand. Dann könnten die hohen Raten nur noch schwer zu stemmen sein. Zum Vergleich: Der Immobilienpreis beträgt 300000 Euro und der Zins 4,0 Prozent. Bei einer Anfangstilgung von drei Prozent liegt die monatliche Rate bei einer Vollfinanzierung bei 1750 Euro. Bringt der Kreditnehmer hingegen 20 Prozent Eigenkapital ein, muss er monatlich nur noch 1400 Euro zahlen. Weiterer Pluspunkt: Eigenkapital macht sich positiv beim Zinssatz bemerkbar. Muss mehr als 60 Prozent der Immobilie beliehen werden, verlangen Banken einen Zinsaufschlag.

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