Änderungen des Baudarlehens können teuer werden

Von Zeit zu Zeit kann es notwendig sein, das Baudarlehen den aktuellen Begebenheiten anzupassen. Doch wann halten Banken die Hand auf?

Änderungen des Baudarlehens können teuer werden
Foto: Jens Schierenbeck/dpa/tmn

Düsseldorf. Wer nach einem Baukredit Ausschau hält, konzentriert sich zumeist auf die Zinshöhe. Klar, ein kostengünstiges Darlehen ermöglicht enormes Sparpotenzial. Dennoch sollten künftige Bauherren aber auch die Gebühren und Nebenkosten berücksichtigen.

Eine Umfrage der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ergab, dass sich Vertrags- und Konditionsänderungen sehr wohl zu einer beträchtlichen Summe auftürmen können. Diese Kosten können auf Sie zukommen:

Zahlreiche Ehepaare verwirklichen den Traum vom Eigenheim gemeinsam. Im Falle einer Trennung, übernimmt in aller Regel der Besserverdienende das Objekt auf eigene Rechnung. Der andere Partner wird aus dem Kreditvertrag entlassen — gegen eine Gebühr.

Das Gros der Banken verlangt laut Verbraucherzentrale 200 bis 300 Euro für diese Umschreibung. Ein Negativbeispiel war die Wüstenrot-Bank, die ein Prozent der Darlehenssumme berechnet. Bei einem Kreditvolumen von 200.000 Euro werden also stolze 2.000 Euro fällig.

Wer unverhofft ein Erbe antritt, kann sich glücklich schätzen. Soll wegen des Geldsegens noch vor der Darlehensabnahme die Kreditsumme vermindert werden, müssen Immobilienkäufer eine sogenannte Nichtabnahmeentschädigung zahlen. Bei der Berechnung werden die gleichen Regeln zugrunde gelegt wie bei der Vorfälligkeitsentschädigung bei außerplanmäßiger Rückzahlung des Kredits. Die Verbraucherschützer warnen, dass manche Geldhäuser schon für das Ausrechnen der Nichtabnahmeentschädigung Geld sehen möchten.

Obwohl viele Baudarlehen inzwischen flexibel sind, gibt es immer noch Banken, die für die Veränderung der Darlehensrate Gebühren nehmen. So etwa die Commerzbank, die für die nur wenige Minuten dauernde Verwaltungsarbeit immerhin 450 Euro verlangt. Bessergestellt sind da Finanzierungskunden von Debeka, DKB, Ergo-Versicherung und ING-Diba.

Denn jene Kunden dürfen während der Zinsbindung je zwei kostenlose Ratenänderungen an ihrem Baudarlehen vornehmen. Die Rückzahlgeschwindigkeit hängt stark von der Tilgungsrate ab. Möchte der Kreditnehmer einen neuen Ablaufplan haben, kann auch dies Kosten verursachen. Die Victoria-Versicherung erhebt beispielsweise 100 Euro für einen neuen Ablaufplan. Die Kunden der Hypovereinsbank müssen dafür gar nichts bezahlen.

Kostspielig kann auch die Übertragung des Baudarlehens auf eine andere Immobilie werden. Wer es sich kurzfristig anders überlegt und doch lieber unters Dach anstatt in den ersten Stock zieht, der muss eine bereits eingetragene Grundschuld ändern lassen.

Besonders tief in die Tasche greifen müssen hier unter anderem Kunden der Commerzbank mit 1.200 Euro, der Ergo-Versicherung mit 800 Euro und der ING-Diba mit 750 Euro. Bei Wüstenrot liegt die Gebührenhöhe bei einem Prozent der Finanzierungssumme. Achten Sie also schon vor dem Abschluss einer Baufinanzierung auf die möglichen Nebenkosten.

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