Finanzprognosen führen oft in die Irre

Stuttgart (dpa/tmn) - Es ist jedes Jahr dasselbe: Pünktlich zum Jahresanfang überschlagen sich die Experten mit Prognosen. Das Bild ist dabei in der Regel nicht einheitlich. Wer den Vorhersagen allzu leicht glaubt, kann am Ende Pech haben.

Es ist verwirrend: Während manche Experten ein gutes Börsenjahr vorhersagen, erwarten andere eine eher schwache Entwicklung. Das Problem: „Viele Anleger glauben solchen Prognosen und richten sich danach“, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Doch das kann ein Fehler sein. „Die meisten Vorhersagen haben sich im Nachhinein stets als falsch erwiesen.“

So sagten Anfang 2012 viele Experten grundsätzlich ein gutes Börsenjahr voraus. Die Bandbreite der Prognosen war dabei groß: So sah ein Analyst den Dax auf 7600 Zähler klettern. Ein anderer wiederum befürchtete, der deutsche Aktienindex rutsche auf 5000 Zähler ab. Tatsächlich stieg der Dax bis zum 28. Dezember auf rund 7612 Punkte. „Die meisten der Vorhersagen treten nicht ein“, hat Nauhauser beobachtet. Er rät daher: „Wer seine Anlage auf solche Prognosen aufbaut und sein Depot ständig neuen Markterwartungen anpasst, produziert nur unnötige Kosten.“

Grundsätzlich sollten Anleger sich von solchen Stimmen nicht beeinflussen lassen. Der Grund: „Langfristig betrachtet entwickeln sich Aktienmärkte im Schnitt jedes Jahr ein paar Prozentpunkte nach oben“, sagt Nauhauser. „Allerdings kann es zwischendurch auch mal deutlich nach unten gehen.“ Wer sein Geld breit über verschiedene Anlageklassen streut, kann auch solche schlechten Börsenjahre leicht verkraften.

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